Geschwister Schumacher: «Im Kinderheim St. Paul läuft es gut»
Es geht vorwärts: Bei einem Besuch vor Ort haben sich die Geschwister Schumacher (Wangs/Grabs) vom Verein Kinderheim St.Paul davon überzeugt, dass es gut läuft in Bulbul. Dies teilen sie in einem Schreiben mit.
Der Besuch im Oktober im Kinderheim St. Paul in Bulbul bei Nairobi in Kenia und der Fefa-Schule habe gezeigt, dass vieles gut laufe, schreiben die Geschwister Schumacher vom Verein Kinderheim St. Paul mit Sitz in Wangs.
Den 33 Kindern im Kinderheim gehe es gut, wie auch eine externe Stelle bestätigt habe. Das saubere Wasser könne getrunken werden. Es fehle noch die Bewilligung zum Verkauf. «Jeweils am Samstag kommt eine Lehrerin, um den Schülern im Heim Nachhilfe zu geben», so die Mitteilung. Die Sozialarbeiterin kümmert sich um eine Rückführung der Kinder in Familien. «Eine sehr schwierige Aufgabe, wie es sich herausstellt.»
Einnahmen durch Bio-Gemüse
Auf der Farm werde Gemüse nach biologischen Grundsätzen angebaut. Nachdem im Frühjahr zu viel Regen gefallen sei, sei es beinahe unmöglich gewesen, die Farm zu bepflanzen. «Es wurden einige Tagelöhner für rund vier Franken pro Tag angeheuert, um jetzt das grosse Feld zu präparieren.» Ein Zertifikat belege den biologischen Anbau. Das Gemüse könne so zu einem besseren Preis verkauft werden. Das Geld komme dem Kinderheim St. Paul zugute. Damit werde das Heim unabhängiger von Geldgebern.
Neue Herausforderung: Das Grundstück muss gekauft werden
Der Eingang zum Schulgebäude zeige sich mit dem neuen Schulhausplatz sehr einladend. «Wir hoffen, dass sich viele neue Schüler in die Forest Edge Faith Academy wagen. Im Moment besuchen 200 Schüler den Unterricht, vom Kindergarten bis zur 9. Klasse.» Immer noch könnten sehr wenig Eltern das Schulgeld aufbringen. «Einige können sogar den kleinen Beitrag für das Mittagessen nicht bezahlen.» So kämen einige Kinder hungrig zur Schule und könnten dem Unterricht kaum folgen. Sie erhielten immerhin kostenlos Tee. «Die Wirtschaft in Kenia ist immer noch nicht auf Touren gekommen.» Mirjam Segrada, Lehrerin aus Mels, welche einen vierwöchigen Einsatz an der Schule geleistet hat, habe Taschen, gefüllt mit Farbstiften und einem Massstab, für alle Schüler mitgebracht. «Sogar solche Materialien fehlten, um effektiven Unterricht zu gestalten.»
Eine neue grosse Herausforderung erwartet den Verein Kinderheim St. Paul. Das Grundstück, das eigentlich bis 2029 gepachtet wurde, solle nun plötzlich gekauft werden. Der Eigentürmer wolle Geld. Der Boden in der Nähe der Stadt Nairobi sei gefragt, es könnten sofort Wohnungen gebaut werden. Die Schule müsste erneut weichen. Linus Schumacher, Grabs, sagt: «Der Eigentümer gibt uns drei Jahre Zeit zum Kauf des Grundstückes. Wir bereiten einen Kaufvertrag vor.» Der Verein hoffe, das notwendige Geld dazu durch Spenden aufzubringen.
Bereits haben elf Jugendliche eine Stelle
Das Projekt für Jugendliche nach dem Heimaustritt laufe sehr erfolgreich. Die Sozialarbeiterin berichte von elf Jugendlichen, welche momentan eine Berufsausbildung besuchten. Fünf davon würden im Dezember die staatlichen Prüfungen ablegen. «Von den zwölf Jugendlichen, welche die Ausbildungen abgeschlossen haben, konnten elf bereits eine gute Stelle finden.» Einige hätten sogar ihr eigenes Geschäft eröffnet. Damit verdienten sie genügend Geld, um sich selbst oder ihre Familie durchzubringen.
«Eine Ausbildung bringt die besten Zinsen», wie Albin Schumacher, Wangs, dazu bemerkt. (pd)



