Die digitale Ausgabe des Sarganserländers.
100 Jahre ackermann METALLBAU AG
Seit einem Jahrhundert gibt es die ackermann METALLBAU AG. Der traditionsreiche Melser Familienbetrieb beschäftigt 18 Mitarbeitende und ist im Metall- und Maschinenbau tätig.
Jeder, der via Autobahn oder mit dem Zug Mels passiert, hat sie schon gesehen: die augenfällige silberne Betriebsstätte der ackermann METALLBAU AG mit der Fotovoltaikanlage auf dem Dach. Auf der 1100 m2 grossen Produktionsfläche erstreckt sich der Maschinenpark von der herkömmlichen Schweissanlage bis hin zu den modernsten Hochpräzisionsanlagen. Hier werden Konstruktionen entworfen und produziert. Daraus entstehen Werkzeuge, Maschinengestelle, Materialaufzüge, Fassaden, Geländer und Kunstobjekte. Die ackermann METALLBAU AG ist weit über das Sarganserland hinaus bekannt und sie liefert ihre Maschinenprodukte in die ganze Welt. Ihren Anfang nimmt die Unternehmensgeschichte im Obergässli in Mels.
Die Entstehungsgeschichte
1924 machte sich der Melser Robert Ackermann, auch «Schlosser Röbi» genannt, selbstständig mit seiner Schlosserei im Obergässli in Mels. Trotz der damals schwierigen Wirtschaftslage baute er ein erfolgreiches Unternehmen auf. Auch die infrastrukturellen Herausforderungen wusste er geschickt zu meistern: Das gewichtige Material, das er per Zug nach Mels bestellt hatte, holte er mit Ross und Wagen ab; manchmal musste auch ein Schlitten her. So beispielsweise, als zwei Arbeiter im tiefsten Winter am 24. Dezember 1944 durch meterhohen Schnee auf den
Risetenpass ins Weisstannental stapften. Den Sommer über hatte das Militär hier an der Seilbahn gebaut. Die Arbeiter mussten nun die Gasflaschen mit Schlitten zurück ins Tal bringen. Nach einer abenteuerlichen Fahrt waren sie gegen 23 Uhr an Heiligabend wieder bei ihren Familien. Solche und mehr
Anekdoten wusste Robert Ackermann seinen Nachkommen zu erzählen.
Die zweite Generation
1962 übergab Robert Ackermann seinen Betrieb an die zweite Generation, an seinen jüngsten Sohn Albert Ackermann. Nur ein Jahr später erweiterte Albert Ackermann den Betrieb um eine Produktionshalle. Die Sechzigerjahre waren vom Stahlbau geprägt und zu den Grosskunden der Schlosserei zählte die Textilfabrik Stoffel. Das Tätigkeitsfeld des Schmiedes wandelte sich weiter, sodass Albert Ackermann sein Angebot im Laufe der Jahre um die Blechverarbeitung erweiterte. Als echter «Schaffer» arbeitete Albert Ackermann immer selbst auf Baustellen mit. Seine Frau Margrith hielt ihm dabei immer den Rücken frei und kümmerte sich neben dem Haushalt und den vier Kindern um die administrativen Arbeiten. Der gemeinsame Einsatz machte sich bezahlt, das Geschäft florierte. Dadurch wurde der Neubau im Plonserfeld möglich. 1998 konnte das neue Betriebsgebäude mit einer Produktionsfläche von 750 m2 bezogen werden.
Die dritte Generation
Mit der Pensionierung von Albert Ackermann ist 2001 die heutige Familien-Aktiengesellschaft gegründet worden. Thomas und Roman Ackermann übernahmen den Betrieb. Der Geschäftssinn der beiden Brüder führte sie zu weiterem konstantem Wachstum und sie stiegen unter anderem in die kubische Bearbeitung ein. 2008 erweiterten sie die Produktionsfläche auf 1100 m2. Sie planten und bauten nachhaltig, sodass sie drei Jahre später das Dach mit einer Fotovoltaikanlage ausstatten konnten, die sie bis heute mit Strom für den Eigenbedarf versorgt. Das Tätigkeitfeld erweiterte sich und 2013 kam die rotative Bearbeitung hinzu.
Heute ist die ackermann METALLBAU AG im Metall- und Maschinenbau tätig, führt Aufträge in Lohnarbeit aus und liefert ihre Produkte in die ganze Welt hinaus. Der Maschinenpark besteht aus technisch hochmodernen Präzisionsanlagen, die nahezu alles möglich machen.
Die vierte Generation
Elia, der Sohn von Roman Ackermann, hat die Lehre als Metallbauer im Jahr 2022 erfolgreich abgeschlossen. Er hat die Lehre in unserem Betrieb absolviert und ist aktuell in Weiterbildung.
Simon, der Sohn von Thomas, hat im Jahr 2010 erfolgreich seine Lehre als Metallbauer abgeschlossen, gefolgt von einer Zusatzlehre als Konstrukteur im Jahr 2012. In den darauffolgenden sieben Jahren studierte er Systemtechnik und Maschinenbau. Zeitnah wird er als erster Nachfolger in die Geschäftsleitung eintreten.
Er plant, das Unternehmen in seiner bewährten Grösse weiterzuführen und dabei weiterhin auf technologische Entwicklungen zu setzen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Unsere qualifizierten und motivierten Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg und sichern die hohe Qualität sowie die Zukunft des Unternehmens.
100 Jahre Firmengeschichte sind in der heutigen Zeit etwas Ausserordentliches und sehr Erfreuliches. Umso mehr wahrt die ackermann METALLBAU AG ihre Tradition und setzt weiterhin auf ein konstantes, qualitativ hochstehendes Wachstum. «Wir sind offen für Neues und darum flexibel», verraten Thomas und Roman Ackermann ihr Erfolgsrezept. Für beide ist klar, sie wollen mit ihrer Firma in Mels bleiben.
100 Jahre ackermann METALLBAU AG – das Jubiläumsprogramm
An ihrem Tag der offenen Tür am Samstag, 12. Oktober, hält die jubilierende ackermann METALLBAU AG für Besucherinnen und Besucher jeden Alters etwas bereit.
Der 12. Oktober ist für die Ackermann Metallbau AG gleich doppelt ein Freudentag. Nicht nur wird das Unternehmen an dem Samstag aufgrund seines 100-jährigen Bestehens einen Tag der offenen Tür begehen, auch feiert der ehemalige Inhaber in zweiter Generation,
Albert Ackermann, just an dem Tag seinen 90. Geburtstag. Das sei laut Thomas Ackermann, Mitinhaber des Unternehmens, kein Zufall, sondern vielmehr eine zeitliche Überschneidung mit starkem symbolischem Charakter.
Für Unterhaltung ist während der Öffnungszeiten von 11 bis 18 Uhr rund um die Uhr gesorgt. So demonstrieren die Mitarbeiter des Unternehmens auf Nachfrage den eindrücklichen Maschinenpark, während einige Aufnahmen aus dem Bildarchiv in analoger und in digitaler Form die Firmengeschichte beleuchten. Zudem wird für die kleineren Besucher eine
«Kinderbaustelle» eingerichtet, eine Art mottogetreue Spielecke.
Die beiden Lehrlinge der ackermann Metallbau AG freuen sich, an einem Thementisch über die Berufe Metallbauer und Metallbaukonstrukteur zu informieren sowie einen Einblick in ihren Lehrlingsalltag zu geben.
Um 13 und 15 Uhr wartet die Tambourengruppe Vilters-Wangs mit zwei Showeinlagen auf. Die Verbindung zu der Rhythmusformation kommt nicht von ungefähr, sind doch einerseits Thomas Ackermann und Sohn Simon beide selber Schlagzeuger, andererseits wird die
Vilters-Wangser Tambourengruppe vom langjährigen Mitarbeiter Simon Vogler geleitet.
Für das leibliche Wohl ist am Tag der offenen Tür mit einer Festwirtschaft gesorgt.
Danke! Wir danken unseren Mitarbeitenden herzlich für ihr Engagement und ihre Loyalität – ohne euch wären wir heute nicht dort,
wo wir sind! Danken möchten wir auch unseren Kunden für die bereichernden Begegnungen, die spannenden Projekte, die schönen Aufträge sowie für das Vertrauen in uns. Wir freuen uns auf viele weitere Jahre.Thomas und Roman Ackermann
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