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Keystone-SDA | Freitag, 19. September 2025

Afrikanische WM-Premiere auf dem Prüfstand

Die Strassen-WM 2025 in Ruanda ist ein sportlicher Meilenstein - und ein politischer Balanceakt. Die Premiere auf afrikanischem Boden eröffnet Chancen und birgt zugleich Risiken.

Als der Radsport-Weltverband UCI vor vier Jahren entschied, die Strassen-Weltmeisterschaften 2025 nach Kigali zu vergeben, wurde Geschichte geschrieben. Zum ersten Mal kämpft die globale Elite des Radsports auf afrikanischem Boden um die Regenbogentrikots - ein lange überfälliger Schritt in Richtung Internationalisierung. Doch schnell wurde klar: Diese Premiere wird nicht nur sportlich, sondern auch politisch brisant.

Kigali bringt vieles mit, eine topografisch anspruchsvolle Strecke, grosse Radsportbegeisterung in der Bevölkerung und ein Land, das sich mit der mittlerweile etablierten Tour du Rwanda sowie gezielten Nachwuchsprogrammen längst auf die internationale Radsport-Bühne vorgearbeitet hat. Ruanda will sich als Gastgeber von Weltniveau präsentieren, nicht zuletzt auch als afrikanisches Erfolgsmodell. Das Land, das 1994 durch einen verheerenden Völkermord erschüttert wurde, hat seither einen rasanten Wandel durchlaufen, den es nun auch international sichtbar machen will. Für den globalen Radsport könnte das ein wichtiges Signal sein.

Doch genau dieser politische Kontext macht die WM heikel. Präsident Paul Kagame, seit fast 25 Jahren an der Macht, regiert das Land autoritär. Menschenrechtsorganisationen kritisieren Repressionen gegen Opposition, Medien und Zivilgesellschaft. Im Vorfeld der WM forderte sogar der Europarat die UCI dazu auf, dem Land die Austragung zu entziehen - mit Verweis auf die ungenügende Menschenrechtslage und die Einmischung am militärischen Konflikt in Kongo-Kinshasa. Der Vorwurf: Die WM drohe, das Image eines repressiven Regimes aufzupolieren, also ein klassischer Fall von sogenanntem "Sportswashing", der gezielten Nutzung sportlicher Grossereignisse, um von innenpolitischer Repression oder geopolitischen Konflikten abzulenken

Die zentrale Frage lautet: Wer profitiert langfristig von dieser WM? Der afrikanische Radsport? Junge Talente? Das Image des Gastgeberlandes? Oder vor allem die UCI, die sich als globaler Player inszenieren will und dafür politische Kompromisse eingeht? Eine ähnliche Debatte gab es bereits bei der Rad-WM 2016 in Katar. Auch dort wurde eine neue Region erschlossen. Was blieb, waren extreme Temperaturen, ausbleibende Zuschauer und kaum nachhaltige Effekte.

Doch diesmal ist die Ausgangslage eine andere. Während die letztjährige WM in Zürich im Vorfeld von Einsprachen und Anwohnerprotesten geprägt war, dürfte Kigali die Radstars mit offenen Armen empfangen. Die Frage bleibt, wie nachhaltig dieser Schwung für den afrikanischen Radsport sein wird? Und ob die Begeisterung auf sportlicher Ebene weitergetragen werden kann?

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