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Keystone-SDA | Dienstag, 21. Oktober 2025

Als Allrounder im Zenit, als Abfahrer hungrig wie eh

Am Sonntag startet Marco Odermatt in Sölden in die Olympiasaison. Die Vorzeichen für einen weiteren dominanten Winter des Nidwaldners sind gut. Dessen Fokus verschiebt sich weiter Richtung Abfahrt.

"Zwei, drei Wochen" habe er sich nach der letzten Saison ausgeruht - ohne zu verreisen, zu Hause am Vierwaldstättersee bei Familie und Freunden. "Einfach runterfahren", so nennt es Marco Odermatt. Dann nahm der erfolgreichste Skirennfahrer der Gegenwart das Training bereits wieder auf. Und schon bald ging es wieder an die Detailarbeit.

Der Trainingsfleiss zeigt: Mit 28 Jahren sieht sich Odermatt noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung. Auch auf dem Gipfel im Skirennsport ist sein Hunger noch gross. "Letzte Saison bin ich mit vier Kristallkugeln vom Weltcupfinale in die Schweiz gereist. Da nicht vom Gewinnen zu reden, wäre absurd", sagt er, ohne überheblich zu wirken.

Er spricht von Detailarbeit, weil das physische und technische Grundgerüst beim Nidwaldner schon steht. "Ich glaube, als Allrounder bin ich im Zenit angekommen, da kann ich nicht mehr besser werden", sagt Odermatt selbst. In der Abfahrt dagegen sieht er auch nach den Fortschritten in den vergangenen Jahren weiter Luft nach oben: "Im Speed gibt es sicher noch Potenzial für mehr."

Die Krux: Dreht Odermatt an der Speed-Schraube, lockert sich eine andere. "Als Allrounder bewegst du dich auf einem schmalen Grat. Für Verbesserungen in einem spezifischen Punkt muss ich Abstriche in einem anderen machen. Weil ich in der Abfahrt in den Flachpassagen stärker geworden bin, habe ich im Riesenslalom etwas eingebüsst", sagt Odermatt, über den in Kürze eine Biografie ("Marco Odermatt - meine Welt") erscheinen wird und der einer der Hauptdarsteller in der vor kurzem veröffentlichten Film-Doku "Downhill Skiers" ist.

Stenmark, Zurbriggen und die letzten Lücken im Palmarès

45 Weltcupsiege, drei WM-Titel, Olympiagold und vier grosse Kristallkugeln für den Gewinn des Gesamtweltcups zieren Odermatts Palmarès nunmehr. Wie vor einigen Jahren bei Marcel Hirscher oder Roger Federer stellt sich zusehends die Frage, was ihn weiter antreibt.

Mehr in die Abfahrt zu investieren, drängt sich aus mehreren Gründen auf. Einerseits hat die Erfahrung in der Abfahrt ein hohes Gewicht und ist es der natürliche Lauf der Zeit, dass mit dem Älterwerden die für den Riesenslalom relevantere Schnellkraft nachlässt. "Dass es tendenziell in Zukunft mehr Richtung Speed geht, ist ein bisschen gegeben", meint Odermatt deshalb.

Andererseits liegen die letzten nennenswerten Lücken im Palmarès in der Abfahrt. In Kitzbühel gewann Odermatt in der Vorsaison den Super-G, der Sieg in der Abfahrt fehlt ihm indes noch. An Winterspielen hat er zwar 2022 in Peking Gold im Riesenslalom geholt, in den Speed-Disziplinen schaffte er aber noch nie den Sprung aufs Podest. "Die Kitzbühel-Abfahrt ist sicher eines der grossen Ziele. Mit dem Sieg im Super-G ist ein kleines Häkchen gesetzt, aber die Abfahrt auf der Streif ist auf jeden Fall noch ein Karriereziel", sagt er.

Ein Antrieb können auch Rekorde sein. Denn in Bezug auf diese sieht sich Odermatt noch nicht auf Augenhöhe mit den Allzeit-Besten. Von der FIS auf die ewige Top Ten des Skirennsports angesprochen, ordnet sich Odermatt nach seiner zehnten vollen Saison im Weltcup selber an fünfter Stelle ein. Vor ihm: Ingemar Stenmark (86 Weltcupsiege), Pirmin Zurbriggen, der zwar fünf Weltcuprennen weniger gewonnen hat als Odermatt, diese aber über alle Disziplinen verteilt sammelte, sowie Hermann Maier (54 Weltcupsiege) und Marcel Hirscher (8 Gesamtweltcupsiege).

Vorbereitung nach Mass

Dass Odermatt im Olympiawinter in der ewigen Rangliste weiter nach oben klettern wird, ist wahrscheinlich. Er ist nach wie vor topfit und ohne signifikanten körperlichen Verschleiss. Seit Anfang Mai läuft die Saisonvorbereitung. Und im Vergleich zu anderen Jahren hatten Odermatt und die Schweizer Athleten auch in den Schneetrainings meist hervorragende Bedingungen, ob im Wallis, im Engadin oder in Südamerika. Unter anderem konnten die Speedfahrer nach dem beigelegten Knatsch zwischen der FIS und den Zermatter Bergbahnen auch wieder auf dem Theodulgletscher trainieren - mit Swiss-Ski als Pistenbetreiber und entsprechenden Vorteilen gegenüber der internationalen Konkurrenz.

Auch in Bezug auf die Vorbereitungen in den technischen Disziplinen hatten die Schweizer Vorteile. Das Trainingsgebiet auf der Diavolezza sei im Hinblick auf Sölden der grösste Schweizer Bonus, befand Helmut Krug, der Riesenslalom-Nationaltrainer der Männer, vor eineinhalb Wochen im "Blick". Er sei sich sicher, dass um diese Jahreszeit keine Nation derart überragende Bedingungen vorfinde, wie sie die Schweizer im Engadin vorgefunden hätten.

Dass Odermatt eine neue Regel die Nutzung seiner Carbon-Platten an den Scheinbeinen aufgrund des erhöhten Verletzungsrisikos im bewährten Stil untersagt, nimmt er gelassen: "Das ist kein grosses Thema. Es wurde viel darüber geschrieben. Nun haben wir eine gute Lösung gefunden."

Er trage die Platte vor allem wegen einer Entzündung am Schienbeinkopf, an der er seit mehreren Jahren leide, erklärt Odermatt. Die Lösung, um dies weiter tun zu können, ist verblüffend simpel. Allerdings kann sie auch als Winkelzug zur Umgehung der Sicherheitsvorschrift gesehen werden: Der Schienbeinschutz ist nun direkt in den Schuh integriert. Unter dieser Prämisse ist der Einsatz von zusätzlichen Elementen auch unter den neuen Vorschriften erlaubt.

Bleibt also auch in dieser Saison vor allem zu hoffen, dass Odermatt unverletzt bleibt. Der Rest ergibt sich.

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