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Anstoss statt Anschwingen – die NOS-Schwinger fordern die Melser Senioren heraus
Übermorgen Freitag treten die Melser Fussballsenioren wieder gegen die Nordostschweizer Schwinger auf dem Tiergarten an. Nach der überraschend stimmungsvollen Premiere im Vorjahr ist die Vorfreude beidseits gross.
Marco Good grinst, als er den Rasen des Tiergarten-Sportplatzes betritt. «Ich hab mehr Angst vor dem Fotoshooting als vor dem Spiel gegen die Senioren.» Trotzdem hat er sich stilecht in ein Schwingerhemd (Good: «Ein altes, das aktuelle überstand die Saison nicht») und die Zwilchhosen geworfen. Neben ihm schnürt sich Daniel Bärtsch die Fussballschuhe und zieht vorbildlich auch die Schienbeinschoner an. Der Spieler der Melser Fussballsenioren ist auch ein grosser Schwingfan. Man kennt sich also, gegenseitig wird gestichelt und trotzdem professionell in die Kamera gegrinst.
«Ich hab mehr Angst vor dem Fotoshooting als vor dem Spiel gegen die Senioren.»
Marco Good, Melser Eidgenosse
Eine Woche später, sprich übermorgen Freitag, 27. September, stehen sich die beiden dann wieder gegenüber auf dem «Tierget». Zusammen mit seinem Schwager, dem kürzlich zurückgetretenen Schänner Teilverbandskranzer Tobias Riget, hat Bärtsch vor einem Jahr das erste Freundschaftsspiel zwischen den Nordostschweizer Schwingern und den Melser Senioren organisiert. Entstanden vor allem als Test für die Schwinger vor der Fussball-Meisterschaft der Schwing-Teilverbände.
Orlik mit Trainerdebüt
Es war damals ein überraschend stimmungsvoller Mittwochabend, der erstaunlich viel Volk auf den Tiergarten lockte. Fussball- wie Schwingfans. «Mehr Zuschauer als bei Heimspielen des Melser Eins», waren sich Augenzeugen sicher. «Vor allem einige, die ich noch nie auf dem Tiergarten gesehen habe», sagt Bärtsch. Good pflichtet ihm bei. «Es hat Spass gemacht damals.»
Die Schwinger schlugen sich überraschend gut. Erst nach 37 Minuten kassierten sie das erste Gegentor. Es blieb auch das einzige in der ersten Halbzeit. «In der zweiten haben wir schon gespürt, dass sie mehr Gas gaben», sagt Good. Das Schlussresultat von 4:0 war trotzdem mehr als nur eine ehrenvolle Niederlage. Zwei Wochen später erreichten die Nordostschweizer den Final beim nationalen Schwingerturnier, mussten sich dort aber den Innerschweizern mit 0:1 geschlagen geben. Am 12. Oktober findet das diesjährige Turnier in Interlaken statt.
Auf die Nordostschweizer Schwinger wartet also eine doppelte Revanche. Darum wurde auch kräftig in den Kader «investiert». Neben Good, der vor einem Jahr einen beinharten Innenverteidiger gab, und dem ebenso langen wie beweglichen Stossstürmer Marcel Räbsamen stösst mit dem Appenzeller Martin Roth ein weiterer Eidgenosse zum NOSV-Team. Mit dabei sind auch junge «Hüpfer» wie Andy Signer, der Liechtensteiner Brocken Urban Raschle oder Janos Bachmann. Dazu die Routiniers wie Riget, Lars Geisser oder Marco Nägeli.
Als Coach wurde mit Armon Orlik einer der derzeit allerbesten nationalen Schwinger verpflichtet. Man darf gespannt sein, wie sich der sechsfache Saisonsieger und Schlussgangteilnehmer des ESV-Jubiläumsschwingfestes als «Sägemehl-Mourinho» macht. Der in den Ferien weilende Zürcher Eidgenosse Samir Leuppi ist optimistisch gestimmt: «Ich tippe auf einen 3:2-Sieg der Schwinger. Wie ich meine Jungs kenne, werden sie alles dran setzen, um zu gewinnen.»
«Ich tippe auf einen 3:2-Sieg der Schwinger. Wie ich meine Jungs kenne, werden sie alles dran setzen, um zu gewinnen.»
Samir Leuppi, Zürcher Eidgenosse
Anpfiff ist am Freitag um 20 Uhr, bereits um 18.30 Uhr wird die Festwirtschaft auf dem Tiergarten eröffnet. Für Gesprächsstoff ist im Vorfeld sicher schon gesorgt.


















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