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Austin-Spezialist Verstappen macht weiter Druck auf McLaren
Max Verstappen meldet sich im Titelkampf der Formel 1 definitiv zurück: Nach seinem Sieg am Samstag im Sprintrennen gewinnt der Weltmeister im Red Bull in Austin auch den Grand Prix der USA.
Verstappen setzte sich auf dem Circuit of The Americas nach 56 Runden souverän vor Lando Norris im McLaren und Vorjahressieger Charles Leclerc im Ferrari durch. WM-Leader Oscar Piastri im anderen McLaren musste sich hinter Rekordchampion Lewis Hamilton im Ferrari mit Platz 5 begnügen.
Der Australier büsste in der Gesamtwertung entsprechend Terrain ein. Er führt bei noch fünf ausstehenden Grands Prix noch 24 Punkte vor Norris und 40 vor Verstappen, der seinen Aufwärtstrend mit dem vierten Sieg aus den letzten fünf Grands Prix eindrücklich bestätigte.
Im Sprint am Samstag krachte es direkt nach dem Start, was unter anderem zum Doppel-Ausfall von McLaren führte. Diesmal ging es in Kurve 1 gesitteter zu und her. Wie schon beim Start-Ziel-Sieg tags zuvor konnte sich der erneut von der Pole-Position gestartete Verstappen ganz zuvorderst behaupten. Während sich dahinter Leclerc und Norris über fast die gesamte Renndistanz einen harter Kampf um Platz 2 lieferten, fuhr der Niederländer im Red Bull an der Spitze kontrolliert zu seinem 68. GP-Sieg.
Hülkenberg punktet für Sauber
Nach zuletzt zwei Wochenenden ohne zählbares Ergebnis durfte sich das Team Sauber dank einem 8. Platz von Nico Hülkenberg über den Gewinn von vier WM-Punkten freuen. Der von Position 11 losgefahrene Deutsche profitierte in der Anfangsphase von einer Kollision von Antonelli im Mercedes und Sainz im Williams und hielt sich danach stets in den Punkterängen. Gabriel Bortoleto im zweiten Hinwiler Auto verpasste die Top 10 als 18. und Vorletzter deutlich.
Für Sauber war es erst das vierte Mal in dreizehn Jahren, dass ein Fahrer in Austin in die WM-Punkte fuhr. Zuvor war dies Marcus Ericsson 2018 als Zehnter, Felipe Nasr 2015 als Neunter und Hülkenberg 2013 als Sechster gelungen. In der Konstrukteurs-WM bleibt der Zürcher Rennstall mit nunmehr 59 Punkten im 8. Rang unter zehn Teams klassiert.
Kein Titel für Verstappen aus eigener Kraft
Eine Klasse für sich ist auf dem Circuit of The Americas Max Verstappen. Rechnet man die Sprints mit ein, hat der vierfache Weltmeister seit 2021 beeindruckende sieben von acht Rennen in Austin gewonnen. Bei den Grands Prix siegte er 2021, 2022, 2023 und 2025, die Sprintrennen entschied er 2023, 2024 und in diesem Jahr für sich. Die einzige Ausnahme: 2024 gewann Charles Leclerc den Grand Prix.
Im Titelkampf mit Piastri und Norris spricht der Formstand aktuell klar für Verstappen. Nach der Sommerpause war der Titelverteidiger nie mehr schlechter als Zweiter, während das Duo von McLaren nur fünf von möglichen zwölf Podestplätzen einfuhr. Noch vor vier Grands Prix betrug Verstappens Rückstand auf Piastri 104 Punkte. Mittlerweile ist der Rückstand auf den WM-Führenden um mehr als die Hälfte geschmolzen.
Trotz der beeindruckenden Aufholjagd kann Verstappen weiterhin nicht aus eigener Kraft erneut Weltmeister werden. Wenn er jetzt alle fünf verbleibenden Grands Prix und zwei Sprints gewinnen würde, käme er am Ende des Jahres auf 447 Zähler. Und wenn Piastri gleichzeitig immer auf Platz 2 landet, steht der Australier am Ende bei 450 Punkten.
Verstappen braucht also weiterhin Schützenhilfe, um noch den Titel zu gewinnen. Weiter geht es in einer Woche mit dem Grand Prix von Mexiko.
Ecclestone: Verstappen wird Weltmeister
Für den früheren Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ist der Fall klar: Verstappen wird auch in dieser Saison Weltmeister. Der 93-Jährige hat sich mit einer provokanten Einschätzung gegenüber der Bild-Zeitung in der Titelfrage klar positioniert. "Alle Zeichen bei McLaren sprechen dafür, dass Lando Norris den Titel holen soll", sagte Ecclestone. "Deshalb nehmen sich er als Zweitplatzierter und WM-Leader Oscar Piastri gegenseitig die Punkte weg - und Max macht’s wieder."
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