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Berner Polizei identifiziert 90 Opfer von Menschenhandel
In einem internationalen Fall von Menschenhandel hat die Kantonspolizei Bern 90 betroffene Frauen ermittelt. Eine beschuldigte Frau muss sich vor der Justiz verantworten, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilten.
Die Ermittlungen begannen demnach im März 2023. Vier Monate später wurde eine 50-jährige Frau chinesischer Herkunft mit gültiger Aufenthaltsbewilligung in Basel gefasst.
Sie soll über chinesische Online-Chats Frauen für Sexarbeit angeworben und diese in Privatwohnungen, Hotels und Apartments untergebracht haben - insbesondere in den Kantonen Bern und Basel-Stadt.
Sieben mutmassliche Opfer wurden in der Schweiz einvernommen. Insgesamt wurden laut Polizei 90 Frauen im Alter zwischen 37 und 67 Jahren identifiziert.
Die meisten verfügten über chinesische Reisepässe und spanische Aufenthaltsbewilligungen. Die Ermittler vermuten, dass die tatsächliche Zahl der Opfer höher liegt.
Der beschuldigten Frau werfen die Justizbehörden unter anderem Menschenhandel, Freiheitsberaubung und Verstösse gegen das Ausländergesetz sowie das Betäubungsmittelgesetz vor. Die Anklage wird laut Staatsanwaltschaft zu einem späteren Zeitpunkt erhoben.
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