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Dänemark strebt erstmals weitreichende Präzisionswaffen an
Zur Abschreckung Russlands will das Nato-Land Dänemark zum ersten Mal überhaupt Präzisionswaffen mit grosser Reichweite besorgen. Dazu hat die Regierung in Kopenhagen eine Grundsatzentscheidung getroffen.
Das gaben Ministerpräsidentin Mette Frederiksen, Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen und Aussenminister Lars Løkke Rasmussen bekannt. Genauere Angaben etwa zum Typ der Waffen, zum Zeithorizont und zu den erwarteten Kosten machten sie nicht.
Es handele sich um "einen Paradigmenwechsel in der dänischen Verteidigungspolitik", betonte Frederiksen jedoch. Ziel sei es, eine glaubwürdige Abschreckung vor Angriffen auf Dänemark und die Nato insgesamt gewährleisten zu können.
Es bestehe nach Bewertung der Geheimdienste kein unmittelbares Risiko eines militärischen Angriffs auf Dänemark, sagte die Regierungschefin. Russland stelle zwar eine reale Gefahr für die Nato dar, aber die Däninnen und Dänen müssten sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht vor einem solchen Angriff fürchten.
Dänemark rüstet vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine seit geraumer Zeit kräftig auf. Frederiksen hat dazu vor längerem die Devise "Kaufen, kaufen, kaufen!" ausgegeben. Auf Basis der Grundsatzentscheidung soll die zuständige Beschaffungsbehörde nun den Markt nach den Präzisionswaffen untersuchen, die für den dänischen Bedarf am besten geeignet sind. Dabei könne es sich zum Beispiel um Raketen oder Drohnen handeln, die Bedrohungen auf feindlichem Territorium wie etwa Raketenabschussrampen bekämpfen könnten, sagte Lund.
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