Die digitale Ausgabe des Sarganserländers.
Die Abwehr des Nationalteams überzeugt auch gegen Wales nicht
Die Verteidigung bleibt das Sorgenkind des Schweizer Nationalteams. Während im Sturm eine Überbesetzung herrscht, fehlt es defensiv an Personal. Das hat sich gegen Belgien und Wales erneut gezeigt.
Bereits die ehemalige Nationaltrainerin Pia Sundhage drängte der Mangel an Verteidigerinnen zu drastischen Massnahmen. Kurzerhand wurde Flügelstürmerin Iman Beney zur Aussenverteidigerin umfunktioniert oder Rekordtorschützin Ana-Maria Crnogorcevic in der Innenverteidigung gebraucht.
Die Abwehr patzt
Auch unter Rafel Navarro hat sich das Problem nicht in Luft aufgelöst. Zumal neben der ehemaligen Abwehrchefin Luana Bühler, die seit dem EM-Vorbereitungscamp verletzt fehlt, auch Julia Stierli für den letzten Zusammenzug des Jahres ausfiel.
Dass die Verteidigung nicht so eingespielt ist, wie sie es sein sollte, wurde am Dienstagmittag mehr als deutlich. Beim ersten Goal von Wales stand Viola Calligaris Goalie Elvira Herzog ungünstig im Weg. Beim zweiten Tor überlisteten die Waliserinnen mit einem Weitschuss die gesamte Schweizer Abwehr. Beim dritten Treffer tummelten sich mehrere Spielerinnen im Strafraum, doch keine verhinderte den Abschluss und Treffer von Woodham.
Wer sich neben den Verteidigerinnen ebenfalls nicht auszeichnen konnte? Elvira Herzog. Nachdem Livia Peng gegen Belgien zwischen den Pfosten gestanden hatte, gab Navarro am Dienstag Herzog eine Chance. Doch die Goalie von RB Leipzig wirkte unsicher im Aufbauspiel, es unterliefen ihr Fehler. Kurz: Sie verpasste es, sich als Nummer 1 zu empfehlen.
Es wartet viel Arbeit
Gerademal ein Pflichtspiel gewann die Schweiz in diesem Jahr - vier Partien sind es, wenn man Testspiele dazu zählt. Alleine in den letzten drei Länderspielen kassierte das Nationalteam acht Gegentore. Es ist also klar, wo sich die Schweizerinnen im Hinblick auf die WM-Qualifikation verbessern müssen.
Doch es gibt auch gute Nachrichten. Zum einen hat Eseosa Aigbogun ihr Comeback gegeben, nachdem die Verteidigerin wegen eines Kreuzbandrisses im Januar 2024 während beinahe zwei Jahren nicht zum Einsatz kam. Die ehemalige Stammspielerin der Schweiz bestritt gegen Wales, als sie in der 91. Minute eingewechselt wurde, ihr 100. Länderspiel. Bleibt sie fit, könnte sie mit Blick auf die WM-Qualifikation wieder zu einer Teamstütze werden.
Zum anderen ist es nicht verwunderlich, dass bei der Schweiz noch nicht alles zusammenpasst. Navarro machte kein Geheimnis daraus, die Spielart offensiver, aggressiver und mit mehr Ballbesitz gestalten zu wollen. Die Umsetzung braucht aber Zeit. Erste Ansätze seiner Ideen sah man bereits in der Partie am Freitag gegen Belgien. Ansätze, die nach mehr Trainings im kommenden Frühling bereits besser sichtbar sein dürften.
















Kommentare (0)
Schreibe einen Kommentar