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Sport
Keystone-SDA | Samstag, 17. Mai 2025

Die unerwarteten Helden

Der verletzte Captain Nico Hischier ist für das Schweizer Eishockey-Nationalteam nur gemeinsam zu ersetzen. Beim 3:0-Sieg gegen Norwegen sind Andrea Glauser und Grégory Hofmann unerwartete Helden.

Wenn einer ausfällt, müssen andere in die Bresche springen. So geht es den Schweizern am Freitag in Herning. Nachdem klar wird, dass Nico Hischier an dieser WM nicht mehr zum Einsatz kommen kann, muss der Star der New Jersey Devils gleich in zwei Funktionen ersetzt werden: als Captain und als Torschütze.

Für die erste Rolle kamen im Prinzip die vier bisherigen Assistenten in Frage, Andres Ambühl, Sven Andrighetto, Jonas Siegenthaler und Andrea Glauser. Die Wahl fiel auf letzteren. Der Entscheid für den Verteidiger, der auf die kommende Saison von Lausanne in seine Heimat zu Fribourg-Gottéron zurückkehrt, fiel laut Cheftrainer Patrick Fischer einfach.

Einstimmig für Glauser

"Alle Coaches haben gesagt, wen sie zum Captain machen würden, und alle haben Glauser genommen", verrät Fischer nach dem Sieg gegen Norwegen. "Er ist einer, der extrem viel Herzblut reinbringt, der extrem hart spielt. Nun hatte er einen guten Einstand." Glauser ist in den ersten fünf WM-Spielen der Schwerarbeiter im Schweizer Team, der Spieler mit der meisten Eiszeit.

Glauser offenbart danach gemischte Gefühle. "Es ist eine enorme Freude über das Vertrauen, das ich da bekommen habe", erzählt der 29-jährige Sensler. "Auf der anderen Seite haben wir auch einen Krieger verloren, das tut weh. Aber so ist der Sport."

Nicht einfach für Hofmann

Der Sport schreibt auch die speziellen, unerwarteten Geschichten. Mit Grégory Hofmann tritt ein Akteur auf den Plan, der der grosse Verlierer der ersten WM-Phase war. Nach zwei durchzogenen Leistungen wurde der Neuenburger in Zuger Diensten für die Partien gegen die USA und Deutschland auf die Tribüne verbannt. Nun kehrte er nach Hischiers Verletzung zurück und erzielte in der 15. Minute das 2:0, das gegen schwache und nach fünf Spielen noch sieglose Norweger bereits eine Vorentscheidung war.

"Nicht zu viel denken", lautet das Motto des Routiniers. "Natürlich will ich immer spielen", macht er keinen Hehl daraus, dass er als Ersatzmann nicht zufrieden ist. "Aber ich respektiere den Entscheid und versuche, mein Bestes zu geben." Bei seinem Tor habe er auch von einem perfekten Pass Tyler Moys profitiert, betont er.

Lob gibt es auch vom Trainer. "Ich freue mich sehr für Grégory", sagt Fischer. "Es war nicht einfach für ihn. Aber er ist reingekommen und hat gleich das Goal geschossen." Freude hat Fischer auch, dass Hischier trotz seiner Verletzung beim Team bleiben will. "Das zeigt einfach den Spirit in unserem Team."

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