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Eine illustre Schwingerschar beim Fussballturnier in Mels
Wenn am Samstag die Schwinger beim jährlichen Fussballturnier der Teilverbände auf dem Melser Tiergarten dem Ball nachjagen, werden 26 Eidgenossen auf dem Feld zu sehen sein. Darunter Schwingerkönig Armon Orlik.
Auf dem Melser Tiergarten werden am kommenden Samstag, 11. Oktober, einige ganz spezielle Fussballspiele ausgetragen. Denn nach dem Abschluss der Schwingsaison treffen sich die Schwinger zum alljährlichen Fussballturnier der Teilverbände (siehe Box). Beim FC Mels kennt man sich beim Thema «Schwingen und Fussball» bestens aus: In den letzten beiden Jahren holten sich die Nordostschweizer Schwinger den letzten Schliff vor dem Turnier in einem Testspiel gegen die Melser Senioren. Jeweils gelungene Anlässe, die Lust auf mehr machten beim FC Mels.
«Wir wollten von Beginn weg das Ganze in grösserem Rahmen aufziehen.»
Tobias Riget, Schwinger und OK-Mitglied
So hat sich das OK mit Simon Ackermann, Daniel und Marco Bärtsch, Florian Britt, Toni Walser, Tobias und Stefanie Riget-Bärtsch einiges vorgenommen. «Wir wollten von Beginn an das Ganze in grösserem Rahmen aufziehen», sagte Tobias Riget gegenüber der Schwingerzeitung «Schlussgang». Viel Unterstützung gab es dabei auch vom lokalen Gewerbe als Sponsoren.
Viele grosse Namen
Neben dem Turnierbetrieb von 11 bis 17 Uhr wird um 17.30 Uhr ein «Legendenspiel» zwischen ehemaligen Grössen aus dem Schwingsport und dem FC Mels ausgetragen. Am Abend spielt im Festzelt die Partyband Upgrade und später legt DJ Melch auf. Daneben findet ein Schwinghosen-Zielwerfen statt, bei welchem schöne Preise zu gewinnen sind und für den Entlastungsdienst Sarganserland/Werdenberg gespendet wird. Das OK erwartet einen grösseren Publikumsaufmarsch. «Wir empfehlen das Esaf-Motto ‘früher kommen, später gehen’», heisst es vom OK. Die Parkplätze auf dem Tiergartenareal sind beschränkt. Es empfiehlt sich eine Anreise mit Velo oder ÖV.
Ein Hauch Esaf weht dann auch auf dem Spielfeld. Insgesamt 26 Eidgenossen (inklusive jenen vom Legendenspiel) werden in Mels erwartet. «So viele wie noch nie auf dem Tiergarten», heisst es stolz aus dem OK. Prominentester Name ist jener von Armon Orlik. Der amtierende Schwingerkönig hat sein Versprechen wahr gemacht und wird die Nordostschweizer Auswahl in diesem Jahr auch als Spieler anführen. Im letzten Jahr stand er noch als Coach an der Linie. Mit Marcel Räbsamen und Martin Roth stehen zwei weitere Eidgenossen im NOSV-Aufgebot. Mit Simon Walser und Urban Raschle – der Triesenberger gibt sein Comeback nach seiner Schulter- und Ellbogenverletzung beim Rheintal-Oberländer Fest in Kriessern – sind auch zwei Mitglieder des Schwingklubs Mels dabei.
Die Berner Auswahl wird von den Eidgenossen Patrick Gobeli und Dominik Gasser angeführt und wird versuchen, den vor einem Jahr in Interlaken eroberten Titel zu verteidigen. Mit Marcel Bieri, Mike Müllestein und Lutz Scheuber können auch die Innerschweizer Vorjahresfinalisten auf ein Eidgenossentrio zählen. Im Nordwestschweizer Team ragen die Namen Sinisha Lüscher und Tim Roth heraus, die beide in Mollis ihren ersten eidgenössischen Kranz gewannen.
Legendenspiel als Abschluss
Leider keine Mannschaft stellen konnte der Südwestschweizer Verband. In die Bresche springen wird ein gemischtes regionales Melser Team, unter anderem mit Mitgliedern der Böllni Gugga und der Knäbler. Dieses tritt allerdings ausser Konkurrenz an. So kann der ursprüngliche Spielplan mit je vier Spielen pro Team beibehalten werden. Der Final der beiden bestklassierten Equipen nach den Gruppenspielen wird um 17 Uhr ausgetragen. Gespielt wird natürlich mit Schiedsrichtern, allerdings mit etwas angepassten Regeln. Im Oberkörperbereich ist etwas mehr erlaubt als in üblichen Fussballspielen. Unterhalb des Bauchnabels gilt allerdings Toleranzgrenze Null. Ein Spiel dauert jeweils 25 Minuten.
Mit Spannung wird das «Legendenspiel» um 17.30 Uhr erwartet. Bei den Schwingern sind grosse Namen wie Schwingerkönig Arnold Forrer (als Torhüter), Stefan Burkhalter, Urban Götte, Willy Graber, Rolf Klarer, Martin Suppiger oder Enrico Matossi gemeldet. Betreut werden die Legenden von Fredy Komedy. «Königlich» ist auch die Legendenauswahl des FC Mels – mit Oli Thüring ist der «Böllenkönig» von 2014 im Aufgebot. Dazu kommen viele weitere legendäre Melser Namen (siehe linke Spalte). Spektakel und beste Unterhaltung sind so garantiert.
Schwinger-Fussballturnier: Es begann mit einer Wette
1992 wurde das erste Schwinger-Fussballturnier ausgetragen. Die Entstehung ist durchaus kurios: Anlässlich eines J+S-Kurses teilte der zweifache Schwingerkönig Ernst Schläpfer zu später Stunde dem Obwaldner Kursleiter Heinz Huber mit, dass sich die Nordostschweizer Schwinger regelmässig mit den Berner Kollegen in einem Plauschspiel Ende Saison messen würden. «Gegen uns hättet ihr keine Chance», entgegnete Huber dem Schwingerkönig und forderte die Nordostschweizer zu einem Spiel heraus. Wetteinsatz: Ein Nachtessen.
In Alpnach fand dann das erste Turnier statt. Dies gleich für einen guten Zweck. «Schwinger tschutten für behinderte Kinder», lautete das Motto. Witterungsbedingt fand die Premiere allerdings in einer Halle statt. Die Innerschweizer Equipe gewann zwar überraschend gegen die Nordostschweizer, der Turniersieg ging aber an den Berner Verband. Im Anschluss einigte man sich darauf, das Turnier jährlich durchzuführen. 14-mal gewannen seither die Berner Schwinger, neunmal die Innerschweizer, siebenmal der NOSV und dreimal die Nordwestschweizer. (rvo)



















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