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Erstmals ein ausverkaufter Abend: So geht es mit Sound of Glarus weiter
Das diesjährige Stadtopenair übertrifft die Erwartungen der Organisatoren. Wir haben mit dem Co-Verantwortlichen Martin Huber über die fünf wichtigsten Punkte gesprochen.
Martin Huber ist seit Jahren eine treibende Kraft hinter dem Sound of Glarus. Gemeinsam mit Luca Tinner teilt er sich die Projektleitung. Dieses Jahr ist Huber besonders zufrieden: Das Wetter spielte mit, das Festival war gut besucht und auch die Stimmung im Team sei noch nie so friedlich gewesen.
1. Zum ersten Mal ein ausverkaufter Abend
Zum ersten Mal in 16 Jahren war das Sound of Glarus am Samstag ausverkauft. «Der interne Richtwert lag ursprünglich bei 5'500 Personen», erklärt Martin Huber. Im Verlauf des Abends hätten sie die Situation beobachtet und entschieden, nicht mehr als 5'000 Zuschauerinnen und Zuschauer reinzulassen.
Weniger Publikum sei von Anfang an die Idee gewesen: Sie hätten die Kapazität des Areals im Vergleich zu den Vorjahren bewusst reduziert, damit es an auch kritischen Stellen nicht zu eng würde. «Wir wollten, dass die Leute sich jederzeit gut bewegen können. Nicht wie am Gotthard-Konzert 2023», sagt Martin Huber. Am Konzert, das der Kanton damals subventioniert hatte, standen 6'500 Menschen dicht aneinander gedrängt auf dem Platz.
«Wir haben viele kleine Dinge angepasst, um den Platz zu verkleinern, ohne dass es den Besucherinnen und Besuchern gross auffällt», sagt Huber. So sei die Bühne weiter in den Publikumsraum vorgeragt, die Bildschirme vor, statt neben der Bühne aufgestellt worden. Ausserdem gab es vor dem Zaunschulhaus einen überdachten Essbereich mit Tischen und Bänken und mehr Verkaufsstände als in der Vergangenheit.
2. Der überraschende Publikumsmagnet
Überraschend viel Publikum zogen die Glarner Hip-Hop-Pioniere Luut und Tüütli mit Bandit an. Die Organisatoren hatten mit 2'500 bis 3'000 Zuschauerinnen und Zuschauern gerechnet. Doch am Freitagabend standen sogar 3'500 Menschen auf dem Zaunplatz. «Ihr Konzert war definitiv ein Highlight», meint Huber. Luut und Tüütli mit Bandit haben sich so richtig ins Zeug gelegt: Denn es war für sie nicht nur die bisher grösste Bühne, dieses Jahr feiern sie auch das 20. Jubiläum ihrer Platte «Als chänteds Bärgä versetzä».
Dafür holten sie andere Glarner Hip-Hop-Acts wie Trolek, El Cambio, Radical und YT zu sich auf die Bühne. Aus der näheren Umgebung kamen auch die Mitglieder der Möchtegang. Luut und Tüütli liessen ausserdem in einem Video das Zigermanndli Richi Bertini in breitestem Glarnerdeutsch ihre Bandgeschichte erzählen und beendeten ihr Konzert mit einem Schülerchor von der Kantonsschule.
3. Sprungbrett für kleinere Glarner Acts
Diese regionale Verankerung, die beispielsweise am Luut und Tüütli-Konzert deutlich wurde, ist denn auch Teil der Strategie. Dieses Jahr hat der Kanton Glarus das Stadtopenair mit einem Beitrag von 40'000 Franken und einer Defizitgarantie von 39'000 Franken unterstützt. Im Gegenzug erwartet er, dass das Sound of Glarus vermehrt regionale Acts einbindet. Luut und Tüütli, El Cambio, Näbelliächt und Linda Fäh haben dieses Jahr die Region vertreten. Doch gibt es für die Zukunft genügend andere Bands?
«Luut und Tüütli werden zwar schwer zu toppen sein», so Martin Huber, «aber es gibt auch weniger bekannte Glarner Bands, für die wir künftig ein Sprungbrett sein wollen.» Diese dürften sich auch gern direkt bei den Organisatoren melden, ergänzt er.
4. Kein Defizit erwartet
«Ich kann es zwar noch nicht im Detail oder mit Sicherheit sagen», beginnt Martin Huber, «aber es sieht so aus, als würden wir dieses Jahr kein Defizit machen.» Nach einem Defizit über 120'000 Franken in den Jahren 2022 bis 2024 wäre das eine willkommene Neuigkeit.
5. Nächstes Jahr wieder im August
Dieses Jahr fand das Sound of Glarus bereits im Juni statt, statt wie üblich im August. Das liegt daran, dass die Organisatoren eine Terminkollision mit dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (Esaf) vermeiden wollten, das heuer im August in Mollis stattfindet. Eine Kooperation zwischen Esaf und Sound of Glarus sei diskutiert worden, jedoch habe das Esaf sein Musikprogramm selber zusammenstellen wollen, wie Huber bereits im März gegenüber der «Glarner Nachrichten» erklärt hat.
«2026 wollen wir aber wieder auf unser übliches Datum nach den Sommerferien umschwenken», sagt Martin Huber. Im Juni gebe es mit dem Quellrock Open Air in Bad Ragaz und dem Lake and Sound Festival in Rapperswil bereits zwei weitere Festivals in der Region. So würde man sich nur gegenseitig die Leute wegnehmen. «Hingegen im August wissen alle in der Region seit Jahren Bescheid, dass das Sound of Glarus dann stattfindet.»


















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