Die digitale Ausgabe des Sarganserländers.
(Fast) alles gut bei Skirennfahrerin Nicole Good
Die Pfäferser Skirennfahrerin Nicole Good hat sich bestens von ihrem schweren Unfall bei den Schweizer Meisterschaften erholt. Der Formaufbau im Sommer stimmt, die ersten Schneetrainings können kommen.
Die Sonne blickt an diesem Juli-Morgen hinter den Wolken hervor, die ganz grosse Hitze ist auf dem Sportplatz Riet in Sargans aber noch nicht zu spüren. Seit 9 Uhr spult Skirennfahrerin Nicole Good ihr Programm auf der Rundbahn ab. Sprünge und Krafttraining stehen diese Woche an, allerdings nur in reduzierter Form. «Deloading» heisst dies in der Fachsprache, «Erholungswoche» umgangssprachlich. Willkommen in der Welt des Profisports.
Ganz allein und unerkannt trainiert die Weltcupfahrerin in Sargans. Die Trainingspläne werden von den Kadertrainern von Swiss-Ski erstellt, für die Umsetzung ist die Athletin selber verantwortlich. «Kein Problem», sagt die Pfäferserin, «ich hatte noch nie Mühe, mich für das Sommertraining zu motivieren.» Zweimal täglich trainiert Good in der Regel in den Sommermonaten. Nach der Grundlagenausdauer (Good: «Lieber auf dem Mountainbike als auf dem Rennvelo.») ist mittlerweile Explosivität angesagt. Eine Serie Sprünge absolviert sie auf dem Parkplatz vor der Riet-Anlage. Auf der anderen Strassenseite wird auf der Kanti-Baustelle eifrig gewerkelt. «Die Bauarbeiter dürften mich langsam kennen», sagt Good schmunzelnd.
Der Kopf bereitet keine Probleme
Zusammengefasst: Ein ganz normaler Tag im Leben einer Skirennfahrerin im Sommer. Dass Good ihr Programm so durchziehen kann, ist aber nicht selbstverständlich. Am 6. April stürzte die Slalomspezialistin im Super-G-Rennen der Schweizer Meisterschaft in Davos schwer. Kopfvoran knallte sie auf die Piste (Hier das Video des Sturzes). Mit einer Hirnerschütterung, diversen Frakturen im Gesicht sowie Fussverletzungen wurde Good ins Kantonsspital in Chur überführt.
Wann die Vorbereitung auf die neue Saison starten wird, war damals offen. Klar war einzig: Good wird weitermachen. «Das sagte ich meiner Schwester scheinbar schon bei der Einlieferung in den Notfall», erzählt die Pfäferserin, «erinnern kann ich mich daran aber nicht mehr.» Die ersten Tage im Spital waren nicht einfach. Goods Gesicht war bis zur Unkenntlichkeit entstellt. «Ich sah in den Spiegel und erkannte mich selber nicht mehr», erinnert sie sich. Bewusst hat sie die Fotos nicht online gestellt. Sie wären nichts für schwache Nerven gewesen. Narben sind zum Glück keine geblieben.
«Ich sah in den Spiegel und erkannte mich selber nicht mehr.»
Nicole Good, Skirennfahrerin aus Pfäfers
Die Heilung verlief in der Folge erfreulich. Schon rasch konnte Good in der Physiotherapie des Medizinischen Zentrums in Bad Ragaz mit der Reha beginnen. Besonders erfreulich: Die Hirnerschütterung klang rasch ab. Anders als bei der gleichen Verletzung vor zwei Jahren waren keine gravierenden Nachwirkungen zu verspüren. «Als ich mit den ersten Übungen begann und der Kopf mitmachte, war ich extrem erleichtert», sagt Good heute. So konnte sie Ende Mai, mit nur etwas Verzögerung im Vergleich zu den Vorjahren, den Aufbau starten.
«Nicht nur Slalomspezialistin»
Zu schaffen macht ihr einzig ein wenig der rechte Fuss. Erst eine spätere MRI-Untersuchung brachte einen glatten Bruch zu Tage. «Beim Training spüre ich den Fuss weniger», sagt Good, «erstaunlicherweise dafür mehr bei alltäglichen Bewegungen.» Sie hofft, dass bis zu den ersten Schneetrainings Anfang August die letzten Schmerzen verschwinden. In Saas-Fee werden die Schweizer Technikerinnen die ersten Schwünge der neuen Saison ziehen.
Die Heilung verlief in der Folge erfreulich. Schon rasch konnte Good in der Physiotherapie des Medizinischen Zentrums in Bad Ragaz mit der Reha beginnen. Besonders erfreulich: Die Hirnerschütterung klang rasch ab. Anders als bei der gleichen Verletzung vor zwei Jahren waren keine gravierenden Nachwirkungen zu verspüren. «Als ich mit den ersten Übungen begann und der Kopf mitmachte, war ich extrem erleichtert», sagt Good heute. So konnte sie Ende Mai, mit nur etwas Verzögerung im Vergleich zu den Vorjahren, den Aufbau starten.
«Nicht nur Slalomspezialistin»
Zu schaffen macht ihr einzig ein wenig der rechte Fuss. Erst eine spätere MRI-Untersuchung brachte einen glatten Bruch zu Tage. «Beim Training spüre ich den Fuss weniger», sagt Good, «erstaunlicherweise dafür mehr bei alltäglichen Bewegungen.» Sie hofft, dass bis zu den ersten Schneetrainings Anfang August die letzten Schmerzen verschwinden. In Saas-Fee werden die Schweizer Technikerinnen die ersten Schwünge der neuen Saison ziehen.
«Als ich mit den ersten Übungen begann und der Kopf mitmachte, war ich extrem erleichtert.»
Nicole Good, Skirennfahrerin aus Pfäfers
Die Zeichen stehen gut, dass Good weiter an ihrem Vormarsch im Slalom-Weltcup arbeiten kann. Dazu will sie sich – vorerst im Europacup – im Riesenslalom beweisen. Und auch das Kapitel Speed-Ski ist nicht abgeschlossen. Trotz des Sturzes im April. «Ich bin nicht nur eine Slalomspezialistin», sagt die ehemalige Junioren-Weltmeisterin in der Kombination. Allerdings gibt es auch mahnende Stimmen im Umfeld.
Zuerst steht aber noch das Fitnessprogramm an. Davon zehrt sie den ganzen Winter, denn während der Rennsaison verlieren die Fahrerinnen einiges an Muskelmasse. Anders gesagt: Jeder Sprung im Sommer zählt.


















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