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Sascha Fey (sda) | Freitag, 12. September 2025

FCSG-Captain Lukas Görtler hat zahlreichen Widerständen getrotzt

Lukas Görtler und der FC St. Gallen - das passt. Der Captain verkörpert mit seiner Leidenschaft den Klub perfekt. Im aufstrebenden Alessandro Vogt erkennt er ein Stück weit sich selbst.

Lukas Görtler kann als Vorbild für viele dienen. Der 31-jährige Mittelfeldspieler ist kein begnadeter Fussballer, er hat sich alles hart erarbeitet. Als Nachwuchsspieler war er je zwei Jahre bei Greuther Fürth und Nürnberg tätig und gehörte dort "eher zu den Schlechteren".

Mit 18 Jahren ging er zurück in seine Heimatstadt Bamberg, die einen Regionalligisten beheimatet. Zwei Jahre später holte ihn der kürzlich bei Bayer Leverkusen entlassene Erik ten Haag zur U23 von Bayern München. "Nach der ersten Woche dachte ich: Was mache ich hier eigentlich? Die können alles viel besser als ich", erzählt Görtler im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Dennoch durfte er später unter Trainer Pep Guardiola mit den Profis der Bayern mittrainieren. Am 2. Mai 2015 kam er gegen Bayer Leverkusen während 18 Minuten in der Bundesliga zum Einsatz. Im Sommer nach diesem Highlight wechselte er zu Kaiserslautern in die 2. Bundesliga. In den beiden Jahren beim Traditionsverein hatte er vier Trainer und musste sich immer wieder nach oben kämpfen. 2017 ging er für zwei Saisons in die Niederlande zu Utrecht, wo er nur selten in der Startelf stand.

Schaut über den Tellerrand hinaus

"Das war meine Karriere, bis ich nach St. Gallen kam. Ich musste wiederholt Widerstände durchbrechen", sagt Görtler. "Klar gibt es Fussballer, die so viel Talent haben, dass sie sich durchsetzen. Aber ich bin auch überzeugt davon, dass die meisten Unterschätzten in der U15, U16, U17 keine kleine Chance haben, jene zu überholen, welche die gesamte Jugend besser waren. Ich sah ein spannendes Video von Arsène Wenger (dem langjährigen Trainer von Arsenal, Red.), in dem er beschrieb, wie viele es in den Profibereich schaffen. Sein Fazit aus dieser Studie war, dass nicht die Menge an Motivation entscheidend ist, ob der Sprung nach oben gelingt, sondern die Ausdauer an Motivation."

Bei St. Gallen war Görtler von Beginn weg eine feste Grösse, seit der Saison 2021/22 ist er der Captain des Teams. Das kommt nicht von ungefähr. Einerseits passte er mit seiner Einstellung perfekt zu den leidenschaftlichen Fans der Ostschweizer, andererseits ist er ein Spieler, der über den Tellerrand hinaus schaut. Für den 2. Oktober hat er im Kybunpark einen Vortrag mit dem Extremsportler Jonas Deichmann organisiert; der Stuttgarter hat unter anderem 120 Tage am Stück einen Ironman absolviert.

"Ich fing an, ein Buch von ihm zu lesen, und konnte dadurch zunächst nicht einschlafen. Dann bin ich früh aufgewacht und habe weitergelesen. Nachdem ich mit dem Buch zu drei Vierteln fertig war, dachte ich, ich schreibe ihm auf Instagram, ob er mal vor der Mannschaft sprechen könne. Denn genau jene Attribute, die er vereint, wären im Fussball von grossem Mehrwert." So kam er mit Deichmann in Kontakt. Allerdings liess es das Budget nicht zu, dass er vor dem Team spricht. Deshalb nun dieser Event.

Görtler ist keiner, der das Rampenlicht sucht. Er nimmt seine Rolle als Captain in erster Linie wahr, wenn es nicht so läuft. Dann fühlt er sich in der Pflicht, wobei er vor allem auf dem Platz versucht, Einfluss zu nehmen. "Ich glaube, dass ich andere mitreissen, ihnen Energie geben kann. Deshalb fällt es ihnen leichter zu strahlen, weil sie sich sicherer fühlen, wenn ich eine Richtung vorgebe."

Von Vogt überrascht

Einer, der aktuell besonders strahlt, ist Alessandro Vogt. Der 20-jährige Stürmer, der einst von Aarau als zu wenig gut empfunden wurde, hat in den ersten sechs Pflichtspielen mit den St. Gallern in dieser Saison sieben Tore und drei Assists erzielt. Zuvor war er in der Super League bloss zweimal in der Nachspielzeit eingewechselt worden. Entsprechend wird er nun hochgejubelt, weshalb ihn der Verein vor dem grossen Rummel bewusst schützt.

"Er hat natürlich Qualität im Sechzehner", sagt Görtler über Vogt. "Was mich bei ihm jedoch am meisten freut, ist, dass er ein Vorbild für alle Jüngeren sein kann. Die neue Generation an jungen Spielern hat ja schon sehr oft mit vierzehn Jahren einen Berater und achtet mehr auf die Schuhfarbe und die Position der Stutzen, als wirklich zu arbeiten. Er dagegen ist ein Spieler, der einfach macht, der zuhört und gerne Hinweise entgegennimmt, und der nicht denkt, er wisse es schon besser."

Görtler gibt zu, dass er von Vogt überrascht ist, und sich ein wenig selber in ihm sieht. "Er ist keiner, der am Ball überragend ist. Er hat noch viel Potenzial in seinem Spiel. Vor vier Monaten hätte ich nicht viel darauf gewettet, dass er sich durchsetzt. Nun ist er das Puzzleteil, das uns gerade besonders macht."

Vom Weg abgekommen

St. Gallen hat vier der ersten fünf Meisterschaftsspiele gewonnen, und dies mit einem Torverhältnis von 13:4. "Wir sind letzte Saison etwas von unserem Weg abgekommen, eine Mischung aus jungen und älteren Spielern zu haben", sagt Görtler, der den Vertrag mit dem Tabellen-Zweiten bis 2028 verlängert hat. Nach dem Ausscheiden aus der Conference League hätten alle erwartet, dass es wegen der geringeren Belastung einfacher werde. Stattdessen sei es teamintern etwas schwieriger geworden.

"Wir hatten 16, 17 Spieler, die rein von ihrem Status davon ausgingen, dass sie jede Partie von Anfang an bestreiten. Zwar hatten wir keine Streitereien und es gab auch keine Gruppenbildungen, aber der Zusammenhalt war nicht so, wie er sein muss, um etwas zu gewinnen. Nun passt die Mischung ganz gut. Aber das ist natürlich keine Garantie, dass es so weitergeht." St. Gallens nächster Gegner ist am Samstag vor heimischem Publikum das kriselnde Lugano.

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