Die digitale Ausgabe des Sarganserländers.
Flumroc-Brand: Der Schaden geht in die Millionen
Nach dem Brand bei der Flumroc heute Nacht und dem ausgelösten Grossalarm, haben die Feuerwehren ihren Einsatz mittlerweile nahezu beenden können. Vor Ort ist aktuell noch eine Brandwache positioniert. Die Kantonspolizei und weitere Fachstellen haben die Ermittlungen zur Ursache aufgenommen. Der Schaden geht in die Millionenhöhe.
Es war eine unruhige Nacht für das Sarganserland. Grund war ein Brand beim Steinwolle-Produzenten Flumroc in Flums. Dort war kurz vor 22 Uhr ein Förderungsprozess ausser Kontrolle geraten. Die rund 1500 Grad heisse Schmelze gelangte auf den Boden und frass sich durch mehrere Stockwerke.
Rauch Grund für Sirenenalarm
Milo Frey von der Kommunikationsstelle der St .Galler Kantonspolizei betonte am Freitagvormittag auf Anfrage, dass die starke Rauchentwicklung bei der Flumroc der Grund dafür war, dass die Bevölkerung mit einem Sirenenalarm gewarnt wurde. Die Einsatzkräfte vor Ort hatten nicht ausschliessen können, dass sich im Gemisch auch giftige Gase befinden könne. Die Menschen im Raum Flums/Walenstadt wurden angehalten, die Fenster zu schliessen und Lüftungen sowie Klimaanlagen abzustellen.
Sirenenalarm als Sonderfall
Frey sagte am Freitagmorgen, dass es seiner Kenntnis nach mindestens in den letzten rund 20 Jahren im Kanton St. Gallen keinen Fall gegeben hat, in der die Bevölkerung mit einem solchen Sirenenalarm gewarnt wurde. Die Reaktionen seien dementsprechend heftig ausgefallen: «Die Notrufnummer 117 lief heiss», sagte Frey. Auch über Social-Media-Plattformen seien viele Anfragen bei der Kapo eingetroffen. Die Kanäle der Medien wurden ebenfalls bestürmt. Die «Sarganserländer»-Website etwa geriet gegen Mitternacht derart unter Druck, dass sie angesichts der hohen Frequenzen für eine gewisse Zeit nur noch schwer erreichbar war.
«Positiv ist, dass die Menschen in den betroffenen Regionen den Alarm ernst genommen und entsprechend gehandelt haben», so Frey. «Wir wissen, dass auch Leute in Sorge geraten sind, das unmittelbare Wohl der Menschen wiegt aber höher. Es war nicht klar, wie schädlich der Rauch ist, deshalb war der Entscheid für den Alarm in jedem Fall korrekt.» Einige Stunden später, gegen 2 Uhr, konnte dann Entwarnung gegeben werden.
Räume wieder zugänglich
Der Einsatz in der Freitagnacht gestaltete sich für die zahlreichen Feuerwehren vor Ort herausfordernd. Wegen der grossen Hitze verdampfte das Löschwasser und konnten die betroffenen Räume nicht betreten werden. Am Freitagmorgen waren diese soweit abgekühlt, dass der Zugang wieder möglich war. Gemäss Frey haben die entsprechenden Fachstellen nun die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.
Noch keine Reaktion der Flumroc
Nicht zum Ereignis geäussert hat sich bisher die Flumroc selber, auch Kontaktversuche blieben vorerst unbeantwortet. Damit ist aktuell unklar, wie stark der Betrieb beim Flumser Grossunternehmen vom Brand beeinträchtigt ist. Die Auswirkungen dürften aber enorm sein. Die Kantonspolizei spricht von einem Schaden in Millionenhöhe. Gemäss allerdings offiziell nicht bestätigten Informationen der Redaktion, steht der Fertigungsbetrieb still. Zu klären dürfte unter anderem auch die Frage sein, welchen Schaden die Gebäude selber genommen haben (Statik etc.).
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