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Foltervorwürfe nach Leichenrückgabe - Israel dementiert
Die von Israel zurückgegebenen Leichen palästinensischer Häftlinge weisen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde Folter-Spuren auf. Ausserdem seien Anzeichen zu erkennen, dass die Betroffenen erschossen oder erhängt worden seien.
Das sagte Generaldirektor Munir al-Bursch. Beweise legte die Behörde zunächst nicht vor. Israels Armee und eine Sprecherin der Regierung wiesen die Darstellungen zurück.
Das israelische Militär handle "strikt im Einklang mit dem Völkerrecht", teilte die Armee auf Anfrage mit. "Im Gegensatz zur mörderischen Terrororganisation Hamas, die Zivilisten abschlachtete, Leichen schändete und ihre Taten sogar verherrlichte, indem sie ihre Gräuel online veröffentlichte."
Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde zeigten die Leichen etwa Anzeichen von Schlägen, Fesseln, Augenbinden und Verbrennungen. Das Medienbüro der Hamas sprach zudem von Hinweisen "auf gezielte Hinrichtungen". Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Armee: Alle Leichen waren Kämpfer im Gazastreifen
Die israelische Armee nannte die Anschuldigungen "falsche Propaganda der Hamas". Bei allen bislang zurückgegebenen Leichen handle es sich um Kämpfer aus dem Gazastreifen, betonte das Militär. Eine Sprecherin der israelischen Regierung sagte, die Berichte seien ein Versuch, Israel zu dämonisieren.
Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde hat Israel im Rahmen des von den USA vorangetriebenen Friedensplans bislang 195 Leichen überstellt. Davon seien 57 von Angehörigen identifiziert worden. Die sterblichen Überreste von 54 Palästinensern, die nicht hätten identifiziert werden können, seien heute beigesetzt worden.
Die Terrororganisation Hamas wiederum hat bislang 15 tote Geisel übergeben, weitere 13 muss sie noch herausgeben. Für jede Geisel, deren sterbliche Überreste die Hamas übergibt, muss Israel die Leichen 15 toter Bewohner des Gazastreifens freigeben.
Vor gut einer Woche hatten die Islamisten bereits alle lebenden Geiseln im Austausch für Hunderte palästinensische Häftlinge freigelassen.
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