Die digitale Ausgabe des Sarganserländers.
Hohe Kunst bei der Gymotion
Bei der Turnshow Gymotion haben Sandra Marti und Carmen Nadig mit ihrer Akrobatik am Vertikaltuch in luftiger Höhe geglänzt.
Jeweils Anfang Jahr heisst es «Showtime» beim Schweizerischen Turnverband (STV). «Gymotion» heisst das Turnspektakel, das bislang im Zürcher Hallenstadion über die Bühne ging. Das Konzept: Verschiedene nationale Turnvereine bieten eine bunte Showprogramm, untermalt mit Livemusik. Eine faszinierende Mischung aus Las-Vegas-Show, Zirkusprogramm und Leistungssport.
In diesem Jahr fand das Spektakel erstmals im Eisstadion in Lausanne vor über 11 000 Zuschauenden statt. Aus gutem Grund: Vom 12. bis 22. Juni findet in Lausanne das Eidgenössische Turnfest statt. Der Höhepunkt für die Turnfamilie, welcher nur alle sechs Jahre ausgetragen wird.
«Ensemble, gemeinsam, insieme», hiess das diesjährige Motto der Gymotion-Show. Den roten Faden durch die beiden rund anderthalbstündigen Non-Stop-Liveshows bildeten vier Themenbereiche: Gemeinsam etwas erschaffen, gemeinsam scheitern, gemeinsam durchhalten und gemeinsam feiern. Eine treffendes Motto, nicht nur für die nationalen Turnvereine.
Lange Vorbereitungszeit
In den vergangenen Jahren nahmen mit dem TV Mels und Gymnastik Vilters auch Turnvereine aus der Region an der Gymotion teil. Die Melser werden nächstes Jahr wieder dabei sein, bei der diesjährigen Austragung waren dagegen Sandra Marti aus Mels und der Flumserin Carmen Nadig vom Aerial-Silk-Studio Silkflair aus Bad Ragaz. Die beiden Luftakrobatinnen begleiteten mit zwei weiteren Kolleginnen der Flyingdance School of Circus Art den TV Rüti bei dessen Showprogramm.
Eine Herausforderung für alle Beteiligten. Aerial Silk – zu Deutsch: Akrobatik am Vertikaltuch – ist als Kunstform hoch oben in der Luft schon eine anspruchsvolle Angelegenheit für eine einzelne Akrobatin. Nun galt es für Marti und Nadig erst ihre Übung synchron mit den beiden weiteren Aerial-Silk-Akrobatinnen zu turnen und dann zu einem späteren Zeitpunkt auch mit der Übung der Rütner Turner. Wöchentlich wurde dabei trainiert.
«Wir haben dreiviertel Jahr an dieser Choreo gearbeitet.»
Sandra Marti, Aerial-Silk-Akrobatin
«Wir haben dreiviertel Jahr an dieser Choreo gearbeitet», sagt die gebürtige Melserin Marti, die ihr Studio Silkflair seit letztem August in der Bad Ragazer Tennishalle leitet, «nun sind wir sehr stolz, dass alles geklappt hat.»
An vier gemeinsamen Wochenenden wurde die Rütner Show einstudiert. Ebenso natürlich auch nochmals bei den Proben in der Eishalle. In einer harmonischen Mischung vereinten die vier Luftakrobatinnen und der TV Rüti Turnen, Tanz und Akrobatik auf hohem Niveau – und erschufen so eine aussergewöhnliche Show mit magischen Momenten.
Auf speziellen Würfeln wurden die vier Akrobatinnen in die Luft gehoben, während die Turnerinnen und Turner ihr Programm am Sechseck-Reck und mit kraftvollen Sprüngen in der Hallenmitte vorführten. «Ich fand es super, dass die Show für einmal in Lausanne durchgeführt wurde», sagt Marti, «wir waren näher am Publikum, als im weitläufigeren Hallenstadion.» Die Vaudoise-Arena wurde 2019 eröffnet und beheimatet normalerweise die Eishockeyaner des HC Lausanne.
TV Mels im nächsten Jahr dabei
Rund 500 Turnende aus 16 Vereinen waren am Spektakel in der Olympiastadt Lausanne dabei. Eine Zusammenfassung wird übermorgen Samstag, 18. Januar, auf dem welschen TV-Sender RTS um 16.30 Uhr gezeigt, eine Woche später am Sonntag, 26. Januar, auf dem SRF 2.
Im nächsten Jahr wird die Turnshow Gymotion wieder im Zürcher Hallenstadion über die Bühne dabei. Mit von der Partie wird dann auch der Turnverein Mels sein .
Wer sich selber einmal in luftiger Höhe als Aerial-Silk-Akrobatin oder -Akrobat versuchen möchte, dem sei ein Kurs bei Silkflair in Bad Ragaz empfohlen.
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