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Sarganserland
von Reto Voneschen | Mittwoch, 01. Januar 2025

Jahresrückblick: Die Beinahe-Heldin

Elena Lengwiler ging als Pionierin und Hoffnungsträgerin an die Olympischen Spiele. Es blieb aber beim «was wäre, wenn …»

Ende März fand ein aussergewöhnliches E-Mail den Weg auf die Redaktion. «Gerne informiere ich euch über meinen sportlichen Erfolg an den Formula-Kite-Europameisterschaften», schrieb da eine Elena Lengwiler aus Unterterzen und schloss das Mail, dass sie in drei Wochen versuchen werde, sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Die Chancen dazu ständen recht gut.

Das war doch mal eine Ansage. Im Wintersportbereich gab es schon manche Sportlerin oder Sportler aus dem Sarganserland, die zu olympischen Ehren kamen. Aber in einem Sommersport? Schnell ist der erste Termin abgemacht. Stilecht natürlich am Walensee, gleich neben dem «Leuchttürmchen» in der Unterterzner Mole.

Unaufgeregt erzählte Lengwiler da, wie sie als ehemalige Eishockeyspielerin und Seglerin den Weg zum Kitesurfen und von dort zur Formula Kite fand. Und wie sie für den olympischen Traum den Job aufgab, um mehr Zeit für Trainingslager in Meeresnähe zu haben. Das meiste davon privat finanziert. Eine faszinierende Story.

Flaute am Mittelmeer

Ganz ehrlich: Ich hatte bis dahin nicht mal gewusst, dass Kitesurfen Aufnahme im olympischen Programm gefunden hatte. Im Schnellverfahren erklärte mir Lengwiler das Wichtigste über diese spektakuläre Sportart. Danach «musste» sie auch erstmals für Aufnahmen Modell stehen und ein paar Sätze für ein Video einsprechen.

Es brauchte ein paar Takes, «so etwas habe ich noch nie gemacht», sagte sie damals. «Du kannst schon mal üben, wenn SRF dann kommt», entgegnete ich ihr. Wir lachten beide – ein paar Wochen später stand dann aber tatsächlich eine TV-Crew vor ihrer Tür. Denn Lengwiler hatte Wort gehalten. Souverän qualifizierte sie sich für die Olympischen Spiele. Der Titel des Zeitungsartikels, «Auf dem Weg zur Pionierin», hatte sich bewahrheitet.

Da nur eine Athletin pro Land bei der olympischen Premiere teilnehmen durfte, rückte Lengwiler sogar in den Kreis der Medaillenkandidatinnen auf. Schnell war aber auch klar: Die Kiterennen verkamen teilweise zu einem «Glücksspiel», da oft Flaute in Marseille, wo die olympischen Segelwettbewerbe durchgeführt wurden, herrschte. Statt wie geplant 20 konnten nur sechs Qualirennen durchgeführt werden. Das absolute Minimum. Der dicht gedrängte Terminplan liess aber keine Verlängerung zu.

Lengwiler gehörte zu den «Bschissnen». Im sechsten Rennen blieb sie ohne Wind am Start stehen und wurde nur Sechste nach der Qualifikation. Zwei Rennen hatte sie dabei gewonnen, bei fairen Verhältnissen hätte sie sich wohl direkt für den Final qualifiziert. Nun musste die Geheimfavoritin im Halbfinal zweimal gewinnen – und zeigte erstmals Nerven. Nach einer Wende lag die 27-Jährige im Wasser, der Final der besten vier und eine mögliche Medaille war futsch. Zum Trost gabs ein Diplom.

Vier Jahre warten

Anderthalb Wochen später traf ich Elena Lengwiler wieder zum Interview. Im «Seehof» in Walenstadt nahm sie unerkannt auf der Terrasse Platz. «Wie sähe das wohl aus, wenn sie eine Medaille gewonnen hätte», fragte ich mich an diesem Morgen, «wie hätte sich ihr Leben wohl verändert?»

Auch sie stellte sich solche Fragen. Von hadern oder lamentieren war aber nichts zu spüren. «Das Leben geht weiter», meinte sie lakonisch. Vier Jahre muss sie auf die nächste Chance warten. Eine lange Zeit. Ich hoffe, sie packt es 2028.

* Der Jahresrückblick bietet Einblicke hinter die Kulissen der «Sarganserländer»-Redaktion. Mit einem Abonnement können weitere interessante, spannende und auch unterhaltsame Geschichten aus dem Sarganserland das ganze Jahr hindurch gelesen werden. *

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