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Keystone-SDA | Samstag, 07. Juni 2025

Kritik aus der Heimat nach Italiens Debakel in Oslo

Italien steht schon nach dem ersten Spiel der WM-Qualifikation mit dem Rücken zur Wand. Nach dem 0:3 in Norwegen werden die bösen Erinnerungen wach und der Nationaltrainer gerät unter Druck.

Der Fehlstart der Squadra Azzurra in die WM-Qualifikation löste in Italien blankes Entsetzen aus. Die Sportzeitung "La Gazzetta dello Sport" sprach nach dem WM-Auftakt von einem "beschämenden Auftritt" und schrieb: "Die Nationalmannschaft, die wir gestern in Oslo gesehen haben, war peinlich. Es ist legitim, an allem zu zweifeln, das Schlimmste vom Schlimmsten zu erwarten."

Die Zeitung "La Repubblica" wertete die Pleite in Norwegen ebenfalls als Demütigung. Falls nicht noch ein Wunder geschehe, seien die Playoffs im März "fast unausweichlich". Durch das 0:3 liegt das italienische Team in der Tabelle bereits neun Punkte hinter der Mannschaft von Manchester Citys Stürmer Erling Haarland.

Direkt weiter kommt nur der Gruppensieger. Der Zweite muss in die Playoffs. Italien, das zuletzt die Weltmeisterschaften in Russland und Katar verpasst hat, müsste also in der Tabelle noch an Norwegen vorbeikommen, um die Playoffs zu verhindern, in denen der vierfache Weltmeister in der WM-Qualifikation zuletzt gegen Schweden und Nordmazedonien gescheitert ist. Die weiteren Gruppengegner sind Israel, Estland und Moldawien.

Rufe nach Claudio Ranieri

Insbesondere Nationaltrainer Luciano Spalletti steht schwer in der Kritik. Die "Gazzetta" urteilte, der frühere Meistertrainer von Napoli sei "am Ende der Fahnenstange angekommen". "Angesichts einer Katastrophe solchen Ausmasses wäre ein radikaler Führungswechsel die logischste Lösung."

Im Internet kursierten bereits Petitionen, wonach der bisherige Trainer der AS Roma, Claudio Ranieri, die Nationalmannschaft übernehmen solle. Der 73-Jährige hat allerdings angekündigt, sich zur Ruhe setzen zu wollen.

Heimspiel gegen Moldawien

Spalletti selbst wies alle Spekulationen um eine mögliche Ablösung zurück. Das Projekt Nationalmannschaft stehe für ihn nicht infrage. Auch an Verbandschef Gabriele Gravina, der den Trainer bereits vergangenes Jahr nach dem EM-Aus im Viertelfinal gegen die Schweiz in Schutz genommen hatte, gibt es Kritik.

Am Montagabend hat Italien ein Heimspiel gegen den Tabellenletzten Moldawien - und muss unbedingt punkten. Norwegen hat dagegen beste Chancen, sich erstmals seit 1998 wieder für eine WM zu qualifizieren.

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