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Kultur
Keystone-SDA | Mittwoch, 29. Oktober 2025

Lea Gassers neues Album entstand in der Einsamkeit auf Island

Die Zürcher Akkordeonistin und Komponistin Lea Gasser veröffentlicht am (heutigen) Mittwoch ihr zweites Album "Circles" - und stellt es mit ihrem Quintett in Bern auch gleich selber vor. Das Album ist inspiriert von einem Aufenthalt in Island.

Letzten Sommer war die 33-jährige Lea Gasser in zwei abgelegenen Dörfern in Island, um in der schier unendlichen Weite der Landschaft zu komponieren. Keine Stadt, keine Konzerte, keine Ablenkung - nur Stille und Raum für die musikalische Suche.

Im Rahmen dieses Aufenthalts als Artist in Residency im Juni und Juli entstand ihr neues Album "Circles". Es ist ein Projekt, das eng mit dem Inselstaat im Nordatlantik verbunden ist, den sie bereits zehn Jahre zuvor durchquert hatte - mit dem Fahrrad. "Direkt nach meinem Bachelor in klassischer Musik in Bern brauchte ich einen Schnitt, ich wollte nichts mehr von Musik hören. Ich nahm mein Fahrrad und fuhr alleine von Bern nach Island", erzählte sie der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Dort entdeckte sie die raue Natur und lernte, auf sich selbst zu hören. Damals hatte sie ihr Instrument, das Akkordeon, beiseite gelegt. Fünf Jahre später kehrte sie zurück: Inzwischen hatte sie den Jazz für sich entdeckt. Sie begann ein Masterstudium in Jazz Performance und Komposition in Lausanne.

Für das Quintett arrangiert

Und nun, im Sommer 2025, fuhr sie erneut nach Island, um den Kreis zu schliessen. Daher der Titel des neuen Albums: "Circles". Die Stücke hat Gasser zunächst im Alleingang in Island komponiert und nach ihrer Rückkehr in die Schweiz für ihr Quintett Lea Gasser 5tet arrangiert: "Ich kam mit meinen Partituren, meinen Ideen, und sie brachten ihre Sensibilität ein", sagte Gasser.

"Sie", das sind neben Gasser vier Musiker. Sie alle haben sich während ihrer Ausbildung in Lausanne kennen gelernt. Heute leben sie über die ganze Schweiz verstreut: der Schlagzeuger Romain Ballardini, der Bassist Emilio Giovanoli, der Pianist Mirko Maio und der Saxophonist und Flötist Samuel Urscheler. Die Formation veröffentlichte 2022 ihr erstes Album "L'Heure Bleue" und gewann damit auch gleich den ZKB Jazzpreis 2024.

Und nun folgt das zweite Album "Circles": mal inspiriert von klassischer Musik, mal von folkloristischen Elementen; immer zu hören ist die Bedeutung, die Gasser dem Raum und der Resonanz gibt. "Ich denke, es ist eine Musik, die Geschichten erzählt, die manchmal die Atmosphäre von Filmmusik heraufbeschwört. Das ist etwas, was mir oft gesagt wird. Sie hat einen lyrischen, melancholischen, verträumten Aspekt - vielleicht sogar ein bisschen klassisch", sagt sie.

Beim Schreiben hat sie jeweils konkrete Situationen im Kopf: "Ich möchte, dass ein Stück eine Seele hat. Ich brauche eine Stimmung, ein Gefühl, eine Person, eine Geschichte. Oft ist es genau dieser Ausgangspunkt, der es mir ermöglicht, wirklich zu schreiben."

Das Akkordeon mit seinen Möglichkeiten

Lea Gasser ist von Kindesbeinen an in der klassischen Musik zu Hause. Am Akkordeon fasziniert sie die Vielseitigkeit des Instruments; sie kennt sowohl dessen Grenzen als auch dessen Möglichkeiten. Im zeitgenössischen Jazz ist das Akkordeon eher eine Ausnahmeerscheinung - ein Pluspunkt, wie Gasser meint.

Dem Klischee, das dem Akkordeon nach wie vor häufig anhaftet, stellt sie eigene verfremdete Verwendungsmöglichkeiten entgegen, etwa mit Effektpedalen. Das setzt sie vor allem in einem neuen Solo-Projekt um. Darüber hinaus arbeitet sie mit der Sängerin Sylvie Klijn zusammen im Duo Oxeon. Aus dieser Zusammenarbeit ist das Album "Somewhere Far" (2023) entstanden, das 2024 für den holländischen Nationalpreis Edison Klassiek nominiert war. Im gleichen Jahr hat sie das Improvisations-Quintett The Optics – Hässig, Stucki, Gasser, Pärli, Steiner mit gegründet. Zudem ist sie Sidewoman vom Thomas Dürst Trio und dem Tzupati Orchestra. Dabei habe jede Formation ihre eigene Sprache: "Ich nehme nicht die Stücke des Quintetts, um sie woanders anzupassen. Jedes Soloprojekt, jedes Duo hat seinen eigenen Stil und sein eigenes Repertoire."

Interdisziplinäres Arbeiten

Darüber hinaus arbeitet Gasser interdisziplinär, etwa als Musikerin und Schauspielerin mit Julie Burnier und der Theaterkompagnie Mezza-Luna am anarchistischen feministischen Theater-Stück "Les dix petites anarchistes". Als Akkordeonistin und Komponistin war sie Teil des Pendula Ensembles für Neue Musik, zeitgenössischen Tanz und Installation. Oder bei Rencontres Arrangées, einer Performance zwischen Jazz, zeitgenössischer Musik und Spoken Word. Oder als Arrangeurin und Komponistin mit Rio Wolta und Daniel Hobi aus Zürich für die Produktion "all you can hear", eine Installation mit 47 Akkordeons und vier Gesangsstimmen im Theater Neumarkt.

Gerne würde sie auch für den Film schreiben: "Davon träume ich", gesteht sie. "Ich habe Lust, andere Disziplinen kennenzulernen. Ich habe schon in Theaterstücken gespielt, wo ich gleichzeitig Musikerin und ein bisschen Schauspielerin war, und das gefällt mir sehr gut."

www.leagasser.ch/lea-gasser-5tet

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