Die digitale Ausgabe des Sarganserländers.
Mehr als 1,8 Milliarden Menschen in Überschwemmungsgefahr
Überschwemmungsrisiken steigen nach dem Weltrisikobericht durch Klimawandel und menschliche Eingriffe in natürliche Systeme. Insgesamt habe es im vergangenen Jahr 142 Katastrophen infolge von Überschwemmungen gegeben.
Sie seien nach Stürmen der zweithäufigste Auslöser von Katastrophen gewesen. Besonders betroffen war etwa die spanische Region Valencia Ende Oktober, wo nach Starkregen und Überschwemmungen mehr als 220 Menschen ums Leben kamen. Der Fokus des Weltrisikoberichts liegt in diesem Jahr auf Überschwemmungen. Stürme waren jedoch Auslöser von 147 Katastrophen.
Mehr als 1,8 Milliarden Menschen weltweit leben nach diesen Angaben in Gebieten mit erheblichem Überschwemmungsrisiko. Verschärft würden die Folgen von Naturkatastrophen durch den Klimawandel, den Ausbau der Städte und Umweltzerstörung, schreiben die Autorinnen und Autoren vom Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV) der Ruhr-Universität Bochum und dem Dachverband "Bündnis Entwicklung Hilft" aus elf Entwicklungshilfeorganisationen.
Ungleichheit benachteiligt Menschen
"Globale Risikotreiber sind soziale Ungleichheit, strukturelle Verwundbarkeit und schwache Gesundheitssysteme", heisst es in dem Bericht. Das gelte auch für reiche Länder, etwa, wenn in zentralen gesellschaftlichen Bereichen gespart werde.
Prävention könne viele Folgen verhindern, berichten die Autorinnen und Autoren: "Gute Vorsorge wirkt, bevor es regnet: Warnketten greifen, Schutzräume sind erreichbar, Nachbarschaften sind organisiert und geübt, und die Planung lässt dem Wasser Raum." Sie schlagen unter anderem vor: Frühwarnsysteme verbessern, traditionelles Wissen bei Flutvorhersagen berücksichtigen und Feuchtgebiete oder Mangroven als Schutz vor Hochwasser anlegen und nutzen.
Die Autoren stellen auch einen Risikoindex her. Danach ist mit Blick auf verheerende Folgen eines Naturereignisses kein Land weltweit so gefährdet wie der asiatische Inselstaat Philippinen. Hinter den Philippinen sind wie im Vorjahr Indien, Indonesien, Kolumbien, Mexiko, Myanmar, Mosambik und Russland stark gefährdet. Deutschland liegt unter den 193 erfassten Ländern auf Platz 95.
In der Schweiz keine Tendenz zu mehr Schäden
Auch in der Schweiz führten Unwetter im Jahr 2024 zu überdurchschnittlich vielen Todesopfern und hohen finanziellen Schäden, wie die am Mittwoch veröffentlichte Auswertung der Unwetterschadens-Datenbank der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) zeigt.
Eine Tendenz zu mehr Unwetterschäden oder Todesopfern ist in der Schweiz laut der WSL aber nicht zu erkennen.
Kommentare (0)
Schreibe einen Kommentar