Die digitale Ausgabe des Sarganserländers.
Vandalismus im Melser Dorfkern ärgert Kinder und Erwachsene
In Mels sind am vergangenen Wochenende die Lichterketten vom grossen Christbaum auf dem Dorfplatz gerissen worden. Dazu kam es zu weiteren Vandalenakten. Auf den sozialen Medien hat das zu etlichen Reaktionen des Bedauerns und des Unverständnisses geführt.
Kaum erstrahlte der traditionelle Christbaum beim Melser Dorfbrunnen zum ersten Mal in seinem Lichterglanz, war es vorbei mit der Herrlichkeit. Denn am Sonntagmorgen bot sich ein trauriges Bild: Ein Grossteil der Lichterketten war von der prächtigen Rottanne heruntergerissen, nur noch zwei Ketten leuchteten. Nachtbuben hatten in jener Nacht weitere Ziele im Visier – kleinere Bäume und von Schulkindern gebastelten Weihnachtsschmuck. Die Sachen wurden achtlos zu Boden geschmissen. In den Tagen zuvor verschwanden schon Bäume und Schmuck.
Auf Social Media wurden entsprechende Meldungen (unter anderem von der politischen Gemeinde Mels) rege geteilt und kommentiert. Es dominierte ein komplettes Unverständnis für solche Taten. Der ebenfalls betroffene Kinder- und Jugendbuchladen Paprika schrieb auf Instagram von einer «unglaublichen Respektlosigkeit auch gegenüber den Kindern, welche in ihrer Freizeit mit viel Herzblut originellen Christbaumschmuck für die Allgemeinheit gebastelt haben». Die Schülerinnen und Schüler würden ihren Baumschmuck vergeblich suchen – das mache traurig und sprachlos.
Dank EW leuchtet Baum wieder
Der grosse Christbaum, welcher der Melser Bevölkerung Licht in die Advents- und Weihnachtszeit bringen soll, leuchtet inzwischen wieder – dank des umgehenden Einsatzes des EW Mels, wie es auf der Website und den Social-Media-Kanälen der Gemeinde heisst.
Das Rätselraten, wer hinter den Vandalenakten steckt, geht derweil weiter. Dazu bekannt hat sich niemand. Ein am Tatort zurückgebliebener Pullover hat bisher auch nicht weitergeholfen. Jedenfalls muss jene Person, welche die Lichterketten vom grossen Christbaum entfernte, daran hochgeklettert sein. Anders hätten sich die Lichter kaum herunterreissen lassen. Der Melser Christbaum lockte schon in der Vergangenheit Nachtbuben an, die zum «Spass» Lampen bei den damals verwendeten Lichterketten herausdrehten. Einmal griff man deshalb zum Mittel einer Einhagung des Baums mit Stacheldraht.
Bäume, Sitzbänke, Schachtdeckel
Was den Gemeindebehörden aufgefallen ist: In jüngerer Vergangenheit war Mels mehrfach von solchen «Streichen» betroffen – auf die Strasse gestellte Sitzbänke, geöffnete Schachtdeckel und Ähnliches.
Was das vergangene Wochenende betrifft, hat die Kantonspolizei St. Gallen nichts Aussergewöhnliches festgestellt, wie es auf Anfrage heisst. Ausser einer Lärmreklamation in der Nacht von Freitag auf Samstag kurz vor 5 Uhr. Anzeigen seien gar keine eingegangen, so Polizei-Mediensprecher Simon Anderhalden.
Noch Tage danach ist der Vorfall ein Gesprächsthema im Dorf: «Dass niemand etwas gesehen hat?», wundern sich viele. Andere äussern Verständnis dafür, wenn sich im Dorfkern niemand mehr Mühe gibt, Schaufenster oder Plätze schön zu dekorieren. «Wenn es bloss kaputtgemacht wird …», lässt ein Vater den Satz unbeendet. Derweil wünscht die Gemeinde eine friedvolle Advents- und Weihnachtszeit. Zum Besuch des Samichlauses mit sei- nem Schmutzli im Rahmen des Mel- ser Weihnachtsmarktes übermorgen Samstag um 17 Uhr auf dem Rathausplatz gibt nun auch der grosse Christbaum wieder ein schönes Bild ab.

















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