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Migrant bei Kontrolle gestorben - Chicago fordert Aufklärung
Die Stadtspitze von Chicago fordert Aufklärung zum Tod eines Migranten bei einer Kontrolle durch die Einwanderungsbehörde ICE. Der demokratische Bürgermeister Brandon Johnson schrieb auf der Plattform X von einem "Chaos", das sich am Freitag zugetragen habe, und von einer "vermeidbaren Tragödie". "Wir stehen solidarisch hinter unserer Einwanderergemeinschaft - insbesondere unserer mexikanischen Gemeinschaft in Chicago - und fordern eine vollständige Aufklärung und eine transparente Untersuchung der Umstände", die zum Tod geführt hätten.
Ministerium: Beamter hatte Angst um sein eigenes Leben
Das US-Heimatschutzministerium, das US-Präsident Donald Trumps verschärfte Migrationspolitik umsetzt, stellte den Hergang so dar: Ein illegaler Einwanderer habe sich gegen seine Festnahme bei einer Verkehrskontrolle im Raum Chicago gewehrt und dabei mit seinem Wagen einen ICE-Beamten mitgeschleift. Der Beamte, der selbst verletzt wurde, habe "aus Angst um sein eigenes Leben" geschossen.
Streit um Nationalgarde und ICE-Einsätze
In Chicago ist die Stimmung angespannt. Trump hatte mit dem Gedanken gespielt, die Nationalgarde in die Millionenstadt zu schicken, um angeblich ausufernde Kriminalität einzudämmen - so wie er es in Washington bereits angeordnet hatte. Die Stadt und der demokratisch regierte US-Bundesstaat Illinois, in dem Chicago liegt, wehrten sich aber massiv gegen Trump und Militär auf den Strassen. Der US-Präsident kündigte am Freitag dann einen Einsatz der Nationalgarde in einer anderen Stadt an: Memphis in Tennessee.
Zugleich hatte es in den vergangenen Tagen aber verstärkte Kontrollen durch ICE in vielen Städten gegeben, darunter Chicago. Gegen das Vorgehen wird immer wieder auf den Strassen protestiert.
Kriminalität in Chicago
Statistiken der Stadt zeigen Rückgänge bei der Kriminalität. Die Stadt sieht die Gewalt selbst als Problem an und hat in den vergangenen Jahren Aktionspläne aufgestellt. Der Bürgermeister zählte jüngst auf, dass seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Morde um gut 30 Prozent zurückgegangen seien. Ähnlich sei es bei Raubüberfällen. Vorfälle, bei denen Schüsse fielen, seien sogar um gut 37 Prozent gesunken.
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