Die digitale Ausgabe des Sarganserländers.
Mumford & Sons begeistern das Zürcher Publikum
Das britische Trio Mumford & Sons hat das Publikum im Zürcher Hallenstadion mit einem energiegeladenen Konzert überzeugt. Die Band verband ihre klassischen Folksongs mit akustischen und intimen Momenten.
Den Abend eröffnete die ebenfalls britische Band The Vaccines. Für das Vorkonzert versammelten sich bereits zahlreiche Musikfans am Fusse der Bühne, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA beobachtete. The Vaccines heizten mit rockigen Titeln wie "Post Break-Up Sex" und "If You Wanna" ein.
Kurz nach 20.30 Uhr gingen die Lichter aus und Mumford & Sons betraten die Bühne. Die Londoner Band stand seit dem Erscheinen ihres vierten Werkes "Delta" im Jahr 2018 nicht mehr auf der Bühne und tourt derzeit mit ihrem im März letzten Jahres erschienenen Album "Rushmere" durch Europa. Ihr nächstes Album "Prizefighter" kündigte das Trio für den 13. Februar 2026 an.
2021 verliess Gitarrist Winston Marshall die Band. Für die Tour holten sich Sänger und Gitarrist Marcus Mumford, Keyboarder Ben Lovett und Bassist Ted Dwane Unterstützung von sechs Musikerinnen und Musikern.
Folk-Hymnen
Eröffnet haben sie das Konzert mit "Run Together", einem Vorgeschmack auf das kommende Album "Prizefighter". Die Folk-Ballade mit Gesangsharmonien erinnert an die frühen Platten der Band.
Ihre Freude, nach fast sieben Jahren wieder auf der Bühne zu stehen, hielten die Musiker nicht zurück. "Wir sind überglücklich, wieder in der Schweiz zu sein", rief Frontmann Marcus Mumford, bevor er einen weiteren Song ankündigte: "Rubber Band Man", eine soeben veröffentlichte Single. Die Zusammenarbeit mit dem irischen Sänger Hozier ist ebenfalls auf dem Album "Prizefighter" zu hören.
Die Band brachte das Publikum zum Tanzen, als die ersten unverkennbaren Töne ihres Songs "Little Lion Man" von ihrem ersten Album "Sigh No More" (2009) im Hallenstandion erklangen. Auch die Musikfans auf den Sitzplätzen standen auf und tanzten. Mit einer weiteren Folk-Hymne, "Hopeless Wanderer" aus ihrem zweiten Album "Babel" (2012), setzte die Band einen drauf.
Während des Konzerts bedankten sich die Bandmitglieder immer wieder für die Treue des Publikums und dafür, dass es so zahlreich erschienen war - die Stehplätze waren ausverkauft und auch die Sitzplätze waren fast alle besetzt.
Berührende akustische Momente
Bei 'Lover Of The Light' spielte Marcus Mumford mit Inbrunst Schlagzeug. Doch zwischen einer Show aus Licht und Flammen gab es auch Raum für intime, akustische Momente. Für emotional mitreissende Momente wechselte die Band während einiger Songs von der Hauptbühne auf eine kleine quadratische Bühne im hinteren Teil der Halle. Von dort aus spielten sie 'Ghosts That We Knew'. Handylichter funkelten wie Sterne in der Halle. Während Marcus Mumford sang, übernahmen Ted Dwane und Ben Lovett den Backgroundgesang.
Zu den drei Bandmitgliedern gesellte sich ein Musiker, der für eine schöne Akustikversion von "Guiding Light" Banjo spielte. Einmal lud Marcus Mumford einen Mann aus dem Publikum ein, ein paar Sätze ins Schweizerdeutsche zu übersetzen. Das brachte dem Fan Sympathie aber auch einige Buhrufe ein, denn er sagte, er komme aus Basel und nicht aus Zürich.
Bad in der Menge
"Wir sind von Italien hierher gefahren, durch die Berge. Ihr habt eines der schönsten Länder der Welt", sagte der Sänger während des Konzerts. Morgen Abend wird die Band für einen Auftritt in Mailand zurück nach Italien reisen.
Ein Bad in der Menge von Marcus Mumford durfte auch in Zürich nicht fehlen. Die unverwechselbaren Songs "The Cave" und "White Blank Page" versetzten die Fans in Ekstase. Für das rockige "The Wolf" griff der Sänger zur E-Gitarre, und es flogen feurige Funken von der Bühne.
"Heute Abend war wirklich etwas Besonderes", sagte der Frontmann kurz vor der Vorstellung der letzten Songs. Für einen weiteren kostbaren intimen Moment versammelte sich das Trio nur um ein Mikrofon. Es folgten "Timshel" und - als Überraschung - "Reminder". Das Publikum tobte sich zu "I Will Wait" ein letztes Mal aus und sang den Refrain lauthals mit. "Sobald ihr uns einladet, kommen wir wieder", schloss Marcus Mumford unter dem Jubel der Menge. Das Konzert endete nach fast zwei Stunden mit einem neuen Song, dem berührenden "Conversation With My Son".
















Kommentare (0)
Schreibe einen Kommentar