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Nur Deschwanden und Sina Arnet bestehen bislang
Die Weltcupspringen in Engelberg gelten als wichtiger Gradmesser im Hinblick auf die Winterspiele. Bislang erweisen sich einzig Sina Arnet und Gregor Deschwanden als olympiatauglich.
Die Schweizer Skispringer reisen mit gemischten Gefühlen zum Heimweltcup. Am Ende des ersten Wettkampfblocks fühlen sie sich unter Wert geschlagen. Der Teamleader Gregor Deschwanden startete ordentlich, blieb jedoch noch ohne den erhofften Ausreisser nach oben. Der Luzerner springt regelmässig in die Punkteränge, schaffte es in Falun und Ruka mit Platz 10 bereits zweimal in die Top Ten, verpasste zuletzt aber den nächsten Schritt Richtung Podest. In Klingenthal und zuvor in Wisla blieb er hinter den eigenen Erwartungen zurück. Deschwanden bestätigt zwar seine Rolle als konstantester Schweizer, zeigt aber auch, dass ihm im Vergleich zur Weltspitze derzeit die letzte Schärfe fehlt.
Hinter ihm klafft eine Lücke. Simon Ammann sammelt auch mit 44 Jahren weiterhin Weltcuppunkte, war bislang aber nur selten im Finaldurchgang der Top 30 vertreten. Seine Sprünge reichen noch nicht für die Erfüllung einer achten Olympia-Norm.
Die jüngeren Springer wie Sandro Hauswirth, Juri Kesseli oder Felix Trunz blitzen phasenweise auf, ringen jedoch mit der Konstanz. Eigentlich war man zu Saisonbeginn davon ausgegangen, dass Engelberg allen eine Chance bietet, sich im internen Konkurrenzkampf für die drei Olympiatickets zu positionieren. Nun zeigt sich, dass die ansprechenden Resultate des Sommers mit zum Teil einer halben Olympia-Qualifikation nicht nahtlos in den Winter übertragen werden konnten. Weder die Routiniers Simon Ammann und Killian Peier noch die drei Jungen haben die Selektionskriterien vollumfänglich erfüllt.
Unter Wert geschlagen
"Die Stimmung im Team ist nicht schlecht. Wir sind breiter aufgestellt als früher", sagt Deschwanden, der nach Sotschi, Pyeonchang und Peking zum vierten Mal an Olympische Spiele reisen wird, gegenüber Keystone-SDA. "Wir wissen, dass wir derzeit unter Wert geschlagen werden. Wir bringen oft die guten Sprünge nicht in den Wettkampf." Eine Olympia-Qualifikation liege noch für jeden drin. "Wir haben gut gearbeitet und Fortschritte als Team gemacht." Der Sommer habe das gezeigt, beteuert der 34-jährige Luzerner. "Jetzt braucht es ein Wochenende, bei dem das Pendel auf unsere Seite ausschlägt."
Bei den Frauen richtet sich der Fokus besonders auf Sina Arnet. Die 20-jährige Engelbergerin ist der Lichtblick im Schweizer Team. Sie sprang in dieser Saison konstant in die Top 25 und übertraf die Erwartungen. Vor heimischem Publikum will Sina Arnet ihre positive Entwicklung bestätigen.
Die Schweiz verfügt im Skispringen zwar über mehr Breite als auch schon, doch die Resultate reichen nicht, um vorne mitzuspringen. Vor einem Jahr war das noch anders. Deschwanden positionierte sich damals in Engelberg mit den Rängen 3 und 5 sowie als Gesamt-Fünfter im Weltcup-Zwischenklassement als Co-Favorit für die Vierschanzentournee.
Für derartige Fantasien wäre ein deutlicher Leistungssprung nötig. Doch Deschwanden und seine Teamkollegen hinken derzeit ihren Ansprüchen hinterher. Die zusätzlichen Trainingssprünge unter der Woche, die das Schweizer Team auf der Gross-Titlis-Schanze erhält, sollen helfen, die Basis für ein erfolgreiches Wochenende zu legen. Der Weg an die Olympischen Spiele nach Predazzo ist offen, verlangt aber noch viel Arbeit.
Seriensieger Domen Prevc
Aus internationaler Sicht rückt die Familie Prevc ins Zentrum. Von den drei Brüdern Peter, Cene und Domen Prevc ist noch Domen aktiv. Mit Nachdruck: Er gewann die letzten vier Wettkämpfe in Serie und führt das Weltcup-Gesamtklassement vor dem Japaner Ryoyu Kobayashi und Landsmann Anze Lanisek an.
Bei den Frauen prägt ebenfalls eine Prevc das Geschehen. Nika Prevc, die Schwester von Domen Prevc, springt vorne mit. Sie gewann bislang drei der acht Weltcupspringen.
Das Programm sieht am Samstag und Sonntag je zwei Weltcupspringen vor. Die Frauen tragen ihren Wettkampf jeweils um die Mittagszeit aus, danach folgen die Männer.















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