Die digitale Ausgabe des Sarganserländers.
«Sarganserländer»-Leserreise (4): In vino veritas
Vom 22. Oktober bis am 7. November erkunden im Rahmen der «Sarganserländer»-Leserreise rund 40 Personen unter der Leitung von Erich Arnold und Zentrum Reisen Mels die Schönheiten des Landes Südafrika. Auch der «Sarganserländer» ist mit an Bord und berichtet in loser Reihenfolge von den Abenteuern an der Wiege der Menschheit.
Winzern ist auch ein Volkssport: Dass Südafrika nicht nur für ihre Nationalparks, seine erfolgreiche Rugby-Mannschaft und die Fussball-WM im Jahr 2010 bekannt ist, sondern auch für seine vielen Weingebiete und Keltereien, bezeugt die grosse Auswahl an Rot- und Weissweinen, die auch in jedem Schweizer Weinregal zu finden ist. Ein Besuch in gleich zwei Rebbergen inklusive Degustation ist für jede Besucherin und jeden Besucher des Landes darum Pflicht – und zwar eine, die sehr gerne wahrgenommen wird. Stellenbosch, Paarl und Franschhoek sind die grossen Namen der Weingebiete, die bis nach Europa strahlen. Das verschlafene Städtchen Franschhoek hält dabei mit seinen dutzenden Kunstwerken, Statuen und Büsten vor allem für die Liebhaber von Kunst und Ästhetik eine Fülle von Eindrücken bereit.
Mit Schirm, Charme und Kamera: Dass dabei statt der Sonne auch einmal niedrige Temperaturen und Regen dominieren, tut dem Genuss mit allen Sinnen keinen Abbruch. Im Gegenteil: Man darf wohl eher von Glück sprechen, wenn man in den Trockengebieten Südafrikas einen Regentag miterleben kann. Reine Luft, grüne Anlagen und eine Armada feurig blühender Blumen sind die Reaktion der Natur auf den Regen und stetige Begleiter der «Sarganserländer»-Leserreise.
Nun aber zu den Weingebieten: Sie enden nicht einfach bei Weinbergen, Kelterei, Eichenfässern und Stahltanks, sondern präsentieren sich als einheitliches Rundum-Paket für Gesellschaften, gepflegte Gärten, kunstvoll inszenierte Degustationsräume und Restaurants inklusive. Es verwundert darum nicht, dass auf diesen Liegenschaften oftmals Hochzeiten stattfinden – die Kulisse ist wie geschaffen dafür. Mit den verschiedenen Weinen trägt auch die Natur ihren Teil zum Genuss bei. Erst in Franschhoek, dann in Paarl warten insgesamt vier verschiedene Weissweine, ein Rosé und vier Rotweine, darunter auch der für Südafrika typische Cuvée Pinotage, eine Kreuzung aus der Traube Pinot Noir und Cinsault. Na dann, Prost!
Pleiten, Pech und Pannen: Würde sich die «Sarganserländer»-Leserreise wie ein Boxkampf im Ring verhalten, wäre die Reisegruppe in Runde fünf angelangt. Die Augen zwar schon etwas blau und auf einem Bein hinkend, schlägt sie sich weiter tapfer und meistert selbstverschuldete Missgeschicke gleichermassen wie ungewollte Fremdeinflüsse. Reiseleiter Erich Arnold etwa macht trotz seinem gesundheitlich weiter angeschlagenen Zustand dem Südafrikanischen Sprinter Oscar Pastorius in seiner früheren Bestform Konkurrenz, als ihm mitten auf der Strasse das Smartphone aus den Händen gerissen wird. Der Raubversuch kann den auch tatsächlich vereitelt und der Täter gefasst werden, nicht zuletzt dank der Zivilcourage weiterer Passanten, die dem Dieb ein Bein stellten. Abgefertigt mit drei Ohrfeigen, wurde der Dieb abgeführt.
Der Gerechtigkeitssinn hat allerdings auch seine Grenzen, selbst innerhalb der Reisegruppe. Denn so sehr eine Reise wie die «Sarganserländer»-Leserreise eine Gruppe zusammenschweisst, so schnell hört die Liebe auf, wenn es ums Essen geht – genauer um den Nachtisch. Wenn nämlich für 40 Schlemmermäuler nur fünf Cremes Brullees zur Verfügung stehen, werden die Ellenbogen schon mal ausgefahren. Aber keine Angst, die Reisegspänli sind Gspänli geblieben. Teil des Schiffs, Teil der Crew.



































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