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Sarganserland
von Michael Kohler | Montag, 06. November 2023

«Sarganserländer»-Leserreise (8): Krugers Grande Finale

Vom 22. Oktober bis am 7. November erkunden im Rahmen der «Sarganserländer»-Leserreise rund 40 Personen unter der Leitung von Erich Arnold und Zentrum Reisen Mels die Schönheiten des Landes Südafrika. Auch der «Sarganserländer» ist mit an Bord und berichtet in loser Reihenfolge von den Abenteuern an der Wiege der Menschheit.

Der Kruger Nationalpark ist das grösste Wildschutzgebiet Südafrikas. Zwischen dem Crocodile-River im Süden und dem Limpopo, dem Grenzfluss zu Simbabwe im Norden, dehnt sich der Park über 350 Kilometer (Norden bis Süden) und rund 54 Kilometer (Osten bis Westen) aus. Entsprechend umfasst er eine Fläche von rund 20 000 Quadratkilometern, also rund die Hälfte der Schweiz. Damit gehört er zu den größten Nationalparks auf dem afrikanischen Kontinent. Das Schutzgebiet wurde am 26. März 1898 unter Paul Kruger, dem ehemaligen Präsidenten der Republik Südafrika, als «Sabie Game Reserve» zum Schutz der Wildnis gegründet. 1926 erhielt das Gebiet den Status Nationalpark und wurde in seinen heutigen Namen umbenannt – soweit die nackten Daten aus der Online-Suchplattform Wikipedia.

Der Glanz der Tiere, die Ehrfurcht des Menschen: Steht man vor dem Eingangstor Numbi im Südwesten des Parks, sind diese nackten Daten aber kaum mehr von Belang. Ein «Nice to know», höchstens eine Nebensache, möchte man sagen. Denn hier öffnet sich eine Welt, die bunter und faszinierender nicht sein könnte und Fakten und Zahlen vergessen macht. Im Park leben 147 Säugetierarten inklusive der «Big Five» (siehe vorheriger Artikel), 507 Vogel- und 114 Reptilienarten, 49 Fisch- und 34 Amphibienarten. Der grösste Vertreter des Kruger’schen Tierreichs ist der Elefant. Er war zwar bereits das Aushängeschild des Addo Elephant Nationalparks, bringt die Touristen im Kruger aber nicht weniger zum Staunen. Es folgt eine stattliche Anzahl weiterer Tierbeobachtungen: Zebras, Kudus, Impalas, Affen, Antilopen, Tokos und andere Vögel laufen oder fliegen zu Hauf vor die Feldstecher oder Kameras der Touristen. In ihrer Ganzheit stimmt die Tierwelt im Park demütig und ehrfürchtig. In ihrer Präsenz fühlt man sich nichtiger und kleiner, geerdeter – aber auch etwas leichter.

Vier von fünf – gleich doppelt: Die Königinnen und Könige des Kruger Nationalparks sind die «Big Five». Vier davon bekommt die Reisegruppe aus dem Sarganserland zu Gesicht: Den Elefanten, das Nashorn (diesmal auch aus nächster Nähe), den Büffel und den Löwen, wenn auch aus einer beachtlichen Distanz. Eine erfreuliche Bilanz für eine Tagespirsch, versichert Jana. Sie ist eine der Rangers, die auf einem Geländewagen durch die Parkanlage führen. 
Die magische Zahl fünf bezieht sich aber nicht nur auf die allgemein bekannten «Big Five», sondern auch auf eine Nebengruppe mit einem weit diskreditierenderen Namen: die «Ugly Five», also die hässlichen Fünf. Die in der Gruppe vertretenen Tiere werden in den meisten Kulturen mit etwas Negativem wie dem Tod assoziiert. Dazu gehören die Hyäne, die fast immer als hinterhältiger Opportunist gesehen und vor allem durch den Filmerfolg von «Lion King» stark stigmatisiert wird, das Warzenschwein, ein Inbegriff für Schmutz, der Geier, der wohl bekannteste Aasfresser, der als Vorbote des Todes wahrgenommen wird, das Gnu, das für Schwäche steht, weil es vor allem für den Löwen leichte Beute ist, und der Marabu-Storch, den man wegen seines Aussehens den Bestatter nennt. Dass ausser Letzterem alle vier Vertreter gesichtet werden konnten, sei laut Rangerin Jana gleich «doppeltes Glück».

Die Krönung: Irgendwann ist der Moment erreicht, wo der Tourist denkt, dass er dem Kruger Nationalpark nichts mehr entlocken kann. Eine Meldung über Funk offenbart dann aber das Undenkbare: Direkt am Strassenrand ist ein Gepard gesichtet worden, der sich an einem erlegten Tier labt. Dass das Tier zur krönenden Attraktion dutzender Touristen wurde, schien ihm herzlich egal. Seine Aufmerksamkeit galt einzig seiner Beute und den Geiern, die sich wie eine unheilbringende Wolke – oder eben die Vorboten des Todes – auf einem Baum direkt hinter dem Schauplatz versammelten.

Pleiten, Pech und Pannen: Die Sichtung des Gepards macht den Tag perfekt. So sehr, dass ihn nicht mal mehr die Pleiten, Pech und Pannen der «Sarganserländer» Reisegruppe ruinieren können. Das Schicksal war gnädig an diesem Tag, die Reisenden artig. So blieben während der Pirschfahrt erwähnenswerte Zwischenfälle sogar gänzlich aus. Aber weil mittlerweile alle Teilnehmenden der Reise den Schreibenden – schadenfreudig, ja, fast boshaft – beim Zusammenfassen aller Zwischenfälle unterstützen, bleibt keine Tat ungesehen, kein Fauxpass geheim, kein Vergehen ungesühnt. Das Buschtelefon läuft, die Standleitung besetzt der Journalist mit grosser Genugtuung und der selben Schadenfreude wie die anderen.
So hat ihm etwa ein Vögelchen gezwitschert, dass nach einem Inlandflug nach Johannesburg drei Personen der Gruppe in der Stadt geblieben sind und einen dort lebenden Freund aus dem privaten Umfeld besucht haben. Warum ihm das ein Vögelchen zwitschern musste? Er hat wie die meisten anderen Reisenden das Fernbleiben der drei bis zu ihrer verspäteten Ankunft im Hotel beim Abendessen nicht bemerkt. Das, obwohl keine der drei Personen ein Kind von Traurigkeit ist, um bei einer diplomatischen Wortwahl zu bleiben. Das verwundert insofern nicht, als dass zwei Äpfel nun mal nicht weit vom Stamm fallen. Mutter und Töchter sind aber glücklicherweise nicht nachtragend, das Gruppenklima war bald wieder auf Betriebstemperatur.
Nicht auf Betriebstemperatur wollte dagegen die Dusche einer Teilnehmerin kommen, als diese sich nach zwölf Stunden Safari die Strapazen des Tages von Haupt, Schultern und Bandscheibe abwaschen wollte. Die Dusche in Zimmer 101 blieb kalt wie die Viktoriafälle im Nachbarland Simbabwe. Kurzerhand suchte die Teilnehmerin Dusch-Asyl im Zimmer nebenan, wo sie denn auch (warm) empfangen wurde. Erst nach ihrer Rückkehr in die eigenen Räumlichkeiten stellte sich heraus, dass sie den Thermostat der Dusche falsch bedient hatte. Sie machte aus kalt noch kälter, anstatt den Mischer in die entgegengesetzte Richtung zu drehen. Wechselduschen seien gesund für das Immunsystem und den Kreislauf, das heraufbeschworene Wechselbad der Gefühle dafür umso weniger. Die Moral von der Geschicht: Es lohnt sich, den Mischer von Kalt- und Warmwasser lieber zweimal zu kontrollieren, bevor es zu einer kleineren Apokalypse kommen muss.

UPDATE FOLGT.

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