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Unheilbar kranke Ameisenpuppen lassen sich von Arbeiterinnen töten
Tödlich erkrankte Ameisenpuppen signalisieren ihre Infektionsgefahr durch eine Änderung ihres Körpergeruchs. Daraufhin werden sie laut einer neuen Studie von Arbeiterinnen dermassen gründlich desinfiziert, dass sie daran sterben.
Damit verhindern die sozialen Insekten, dass sich infektiöse Krankheitserreger ausbreiten und die ganze Kolonie gefährden, wie ein Forschungsteam aus Österreich, Deutschland und Frankreich in der Fachzeitschrift "Nature Communications" berichtet.
Die Arbeiterinnen packen dazu die tödlich erkrankten Puppen aus, beissen kleine Öffnungen in deren Haut, und tragen Ameisensäure auf. Durch diese Behandlung werden die sich im Inneren der Puppe vermehrenden Krankheitserreger sofort abgetötet, doch auch die Puppe selbst übersteht den Desinfektionsprozess nicht.
Für die Studie infizierten die Forschenden Lasius neglectus-Ameisen mit dem pilzlichen Krankheitserreger Metarhizium brunneum. Nachdem sie das chemische Signal der Ameisen entschlüsselt hatten, haben sie es von den erkrankten Puppen abgewaschen und auf gesunde Brut transferiert. Auch diese wurden von Arbeiterinnen zerstört. Das bestätigte den Forschenden, dass es wirklich für die Zerstörung verantwortlich war.
Kein Altruismus
"Würde eine todkranke Ameise ihre Symptome verstecken und schliesslich hochinfektiös werden, würde nicht nur sie selbst sterben, sondern auch ein Grossteil der Kolonie", liess sich Studienerstautorin Erika Dawson in einer Mitteilung des Institute of Science and Technology Austria (ISTA) zitieren. "Was zunächst wie Selbstaufopferung wirkt, bringt also auch dem Tier einen Vorteil, das das Signal sendet, da es damit seine Verwandten schützt." Diese tragen die Gene der sich aufopfernden kranken Ameisen in die nächste Generation weiter.
Die Ameisenpuppen signalisieren aber gleichsam nicht jeden Schnupfen. "Königinnen-Puppen können dank ihres starken Immunsystems Infektionen selber eindämmen und senden kein Warnsignal", so Dawson. Auch die Arbeiterinnen-Puppen alarmieren die Kolonie erst, wenn der Kampf gegen die Infektion im eigenen Körper verloren ist. Dadurch werden nicht unnötig Tiere geopfert, die eigenständig wieder gesunden.
















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