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Keystone-SDA | Montag, 03. November 2025

Vom Film zurück ins Theater: Roeland Wiesnekker in "Der Messias"

Der niederländisch-schweizerische Schauspieler Roeland Wiesnekker ist nach Jahren vor der Kamera auf die Bühne zurückgekehrt. Im von Regisseur Markus Imboden ("Verdingbub") inszenierten Weihnachtsstück "Der Messias" zeigt er sich von seiner komödiantischen Seite.

Roeland Wiesnekker, zuletzt hat man Sie vor allem im Fernsehen und auf der Kinoleinwand gesehen. Was zieht Sie auf die Bühne zurück?

Wiesnekker: Ich stand zwanzig Jahre lang fast nur auf der Bühne und nur ab und zu vor der Kamera. Obwohl sich das irgendwann gewendet hat, liebe ich das Theater nach wie vor. Da hat man mehr Zeit, man kann forschen, Dinge ausprobieren und wieder verwerfen. Die Lust darauf schlummerte immer in mir.

In einem Interview sagten Sie, dass man auf der Bühne viel lernen könne. Wie meinten Sie das?

Wiesnekker: Man lernt die Basics der darstellenden Kunst und man hat, wie gesagt, mehr Zeit als beim Film - beispielsweise, um eine Rolle zu gestalten. Zum Dreh komme ich immer bestens vorbereitet, fast wie ein Spitzensportler, während man auf der Bühne noch ein bisschen naiv sein darf. Das ist sehr wichtig, um Dinge neu zu entdecken und gestalten.

Was lernt man in Bezug auf die Präsenz des Publikums?

Wiesnekker: Den Umgang mit Unvorhergesehenem. Live wird etwa geatmet, gehustet und gelacht ...

... oder auch nicht gelacht, obwohl das das Ziel gewesen wäre.

Wiesnekker: Stimmt, das kann vorkommen. Ich kann mich schon an solche Situationen erinnern - und dran, dass mich das irritiert hat.

Worin sehen Sie die Magie des Theaters?

Wiesnekker: Im Licht, der Musik, dem Moment, wenn man hinter der Bühne auf den Auftritt wartet. Im Alltag kann man das alles nicht erleben.

Was reizt sie am Stück "Der Messias"?

Wiesnekker: Ich hatte wahnsinnig Lust auf eine Komödie. Siegmund Tischendorf (er spielt Theo, Anm. d. Red) und ich haben allerdings recht lange gesucht. Wir haben auch andere Stücke in Betracht gezogen und wieder verworfen. Und dann schlug er "Der Messias" vor, und ich muss zugeben, beim ersten Lesen hat es mir gar nicht gefallen. Das hat sich geändert, nachdem wir uns dann aber reingefuchst haben.

Regisseur Markus Imboden kennen Sie bereits von Produktionen wie "Katzendiebe", "Tatort" oder "Mörder auf Amrum". Wie kam es zu der erneuten Zusammenarbeit?

Wiesnekker: Auf der Suche nach einer Regieperson erinnerte ich mich an Andrea Breth, mit der ich in den 1990er Jahren am Schauspielhaus Bochum gearbeitet hatte. Sie hatte immer schon auch eine cineastische Sicht auf die Bühne, die mich nachhaltig faszinierte. So kam ich auf Markus Imboden. Er hat ausserdem einen guten Humor und einen guten Umgang mit den Spielenden. Dass er in frühen Jahren lange am Theater war, erfuhr ich allerdings erst bei unseren ersten Gesprächen für dieses Projekt.

Wie würden Sie das Stück jemandem schmackhaft machen, der sich so gar nicht für die Weihnachtsgeschichte interessiert?

Wiesnekker: Zum einen ist es in Zeiten wie diesen schön, wenn Menschen lachen. Und genau das kann man bei uns. Wir haben zwar aufgepasst, nicht zu klamaukig zu sein, das ist immer eine Gratwanderung bei Komödien. Aber ich glaube, uns ist ein guter Mix zwischen Slapstick, Situationskomik und Ernsthaftigkeit gelungen. Das Stück hat eine Art von Humor, die berührt.

"Der Messias" von Patrick Barlow:

Theo (Siegmund Tischendorf) und Bernhard (Roeland Wiesnekker) bringen die Weihnachtsgeschichte auf die Bühne. Als Schauspieler, die alle Rollen selber übernehmen, sind die beiden allerdings eher ambitioniert als talentiert. Als Freunde sind sie einander etwas zwischen tief verbunden und voneinander genervt. Eine wunderbare Mischung, um das Publikum während rund zwei Stunden - ganz nach den Regeln des britischen Humors - in einen Strudel von Skurrilitäten, Pannen und Streitereien zu reissen.

Wie die Premiere vom 1. November zeigte, braucht es allerdings einen Moment, um zu entscheiden, ob das 1983 uraufgeführten Stück überhaupt noch zeitgemäss ist. Denn: Wenn zwei Männer Figuren wie Josef und den Erzengel Gabriel spielen und dann auch die Rollen der Jungfrau Maria und der Hebamme Josefine übernehmen, kann Komik schnell in Klamauk umschlagen. Und ja, in "Der Messias" wird gnadenlos überzeichnet. Das muss man mögen. Doch in der ganzen Absurdität finden sich auch viele tiefe, berührende Momente.

Die Crew um Regisseur Markus Imboden hat sich zudem entschieden, sich statt an der deutschen Adaption an der britischen Originalfassung zu orientieren. Damit räumt das Stück auch der dritten Rolle, Frau Timm (doppelt besetzt mit den Mezzosopranistinnen Leila Pfister und Stephanie Szanto) viel Platz ein. Und ihre Auftritte gehören zu den Highlights im Stück.

Besonders ist, dass das Publikum im Theater zum Weissen Wind in Zürich an Beizentischen sitzt und nicht in ordentlichen Theaterreihen - also gewissermassen mittendrin im lustigen Chaos. Diese Nähe zum Spiel macht es einem leicht, die Aussenwelt komplett zu vergessen und den Lachtränen freien Lauf zu lassen.*

*Diese Texte von Miriam Margani, Keystone-SDA, wurde mithilfe der Gottlieb und Hans Vogt-Stiftung realisiert

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