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Zehntausende in Israel fordern Rückgabe der toten Geiseln
In Israel haben einem Medienbericht zufolge am Abend Zehntausende für die Rückgabe der 13 toten Geiseln demonstriert, die sich noch immer im Gazastreifen befinden. In Tel Aviv, Haifa, Jerusalem und weiteren Orten hätten die Menschen auch gegen die rechtsreligiöse Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu protestiert, meldete die Zeitung "Haaretz".
Die grösste Kundgebung am Abend fand im Zentrum der Küstenmetropole Tel Aviv statt. Die Veranstalter, das Forum der Geisel-Angehörigen, sprach von Zehntausenden Teilnehmern.
Die Mutter des kürzlich freigelassenen Soldaten Matan Angrest berichtete nach Angaben des Forums der Geisel-Familien in einer Rede von den Narben ihres Sohnes, deren Anblick sie nur schwer ertragen könne. Er erzähle ihr immer noch nicht alles, was er in Geiselhaft durchgemacht habe. Anat Angrest betonte ausserdem: "Wir werden nicht ruhen, bis alle zurück sind, bis zur letzten Geisel."
Noch 13 tote Geiseln im Gazastreifen
Die islamistische Hamas hatte im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens bislang 15 tote Geiseln übergeben. Derzeit befinden sich israelischen Angaben zufolge noch die sterblichen Überreste von 13 Verschleppten im Gazastreifen.
Die Frau des kürzlich freigelassenen Omri Miran sagte in Tel Aviv: "Ich kann es kaum glauben, aber Omri ist heute Abend zu Hause und passt auf unsere Töchter auf." Ihr Traum sei Realität geworden.
Die Menschen sprachen sich laut "Haaretz" bei den landesweiten Kundgebungen auch für eine staatliche Untersuchung des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 aus. Israels Regierung lehnt eine solche Untersuchungskommission ab. Kritiker werfen Netanjahu und seiner Koalition vor, keine persönliche Verantwortung für das politische und militärische Versagen während des Hamas-Terrorüberfalls zu übernehmen. Laut einer jüngsten Umfrage fordern 52 Prozent der Israelis, dass Netanjahu bei den nächsten Wahlen nicht mehr antritt. 41 Prozent sehen das demnach anders.
















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