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Blatten soll vom Kanton St.Gallen eine Million Franken erhalten
Die Regierung des Kantons St.Gallen plant, das durch einen Bergsturz zerstörte Dorf Blatten mit über einer Million Franken zu unterstützen. Vorgesehen sind Massnahmen in den Bereichen Wohnbau, Landwirtschaft und Landschaft. Der Kantonsrat wird im Dezember über den Unterstützungsbeitrag debattieren.
Mit einer Million Franken soll der Hauptteil des vorgesehenen Geldes aus dem Lotteriefonds an ein von der Gemeinde initiiertes Wohnbauprojekt gehen, schrieb die St. Galler Regierung am Freitag in einer Mitteilung. Dieses könnte ab 2026 im Dorf Wiler entstehen und der Abwanderung von Familien entgegenwirken. Die Kosten des Wohnbauförderprojekts werden auf acht bis zehn Millionen Franken geschätzt.
Bereits im Juni hat der St. Galler Kantonsrat einen Nothilfebeitrag in der Höhe von 300'000 Franken an die Gemeinde Blatten beschlossen. Gleichzeitig wurde gemäss der Mitteilung der Auftrag formuliert, weitergehende Hilfsmassnahmen vorzusehen. Der Kantonsrat bestimmte einen Richtwert von 1'070'000 Franken, was zwei Franken je Einwohner des Kantons entspreche.
Aus einem Kredit von 70'000 Franken sollen zudem in den nächsten Jahren Vorhaben im Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Nutzung finanziert werden. Die Gemeinde Blatten müsse eine "zukunftsfähige landwirtschaftliche Nutzung" definieren, die unter anderem den Bedürfnissen des Tourismus sowie des Natur- und Landschaftsschutzes gerecht werde. Der Kanton St. Gallen soll entsprechende Planungsmassnahmen unterstützen.
Ein Berg- und Gletschersturz vom Kleinen Nesthorn verschüttete Ende Mai das Lötschentaler Bergdorf Blatten im Kanton Wallis. Der Ort war vor dem Bergsturz evakuiert worden. Hunderte verloren ihr ganzes Hab und Gut. Im Gebiet Tennmatten wurde im Juni ein zunächst vermisster, 64-jähriger Mann tot aufgefunden.
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