Die digitale Ausgabe des Sarganserländers.
«Dä Samichlaus chunnt bald»
Am Samstag zieht der Samichlaus mit Schmutzli durch die Dörfer des Sarganserlands, um aus seinem goldenen Buch zu lesen und die Kinder mit einem feinen Säckli zu beschenken. Davor braucht’s aber ein passendes Sprüchli.
Traditionen ändern sich, aber wer sie pflegt, hält sie lebendig. Auch der Samichlausbrauch im Sarganserland lebt auf diese Weise weiter. In vielen Dörfern ist der im roten Mantel gekleidete Mann mit dem Schmutzli unterwegs. Zum Brauch gehört auch das Aufsagen eines Sprüchlis, von welchen wir gerne einige publizieren. Vielen Dank an dieser Stelle für die Einsendungen aus der Leserschaft.
***
Es dunkled scho im Tannewald,
du liebi Ziit ganz grüsli.
De Chlaus leit sin Mantel ah
und bschlüsst dä no sis Hüsli.
Er holt de Schlitte us em Schopf,
spannt z’Eseli a – ladet Säck und Fitze
uf, wo er für Chind muess ha.
Seit, hü Trempeli, lauf weili zue,
de Weg is Dorf isch no wiet, wiä sind
die Säck so dick und schwer und wer
chunnt ächt Fitzeruete über, wär?
Dä Chlaus weiss alles ganz genau,
drum, liebi Chinde, folget au.
***
Samichlaus, wo chunsch du här,
warum isch din Sack so schwer?
Bisch dur dä ganz Wald duregloffä,
häsch villicht z’Christchindli troffä?
Es hät sicher gseit, es chäm auch scho gli
– gäll, Chlaus, iech bi ä Liäbä gsi?
***
Vom Himmel falled Flöckli,
wie Fäderli liislig liis.
Am Samichlaus sis Hüsli
und Tännli sind scho wiiss.
***
De Samichlaus
Es tunklet scho im Tannewald
und ’s schneielet ganz lisli.
Was isch säb für es Liechtli deet
i säbem chliine Hüüsli?
Deet isch de Samichlaus dihei
mit sine guete Sache.
Er hät scho ’s Lämpli aazündt
und tuet grad Kafi mache.
Da pöpperlet’s as Lädeli
und s’Glöggli ghört er lüüte.
Jetz weiss er scho, wer dusse n isch
und was das söll bedüüte.
S Chrischtchindli chunnt no zaabig
spat. Es wirt en welle stupfe:
Er söll sin Sack bald fürenäh
und sini Finke lupfe.
S’Chrischtchindli seit: Herr Samichlaus,
e schöni Ornig händ er.
De Christtag staht bald vor der Tür.
Händ Ihr dänn kän Kaländer?!
S’bruucht Wiehnachtsbäum i jedes
Huus für viili hundert Chinde.
Die müend im Wald no ghaue sy.
De Vollmond söll öi zünde.
De Samichlaus stellt d’Tasse n ab: Nu
nöd so g’sprängt Chrischtchindli!
Die Bäumli müend scho bsorget sy.
Das hät no Ziit es Stündli.
Zerscht möcht i ämel no in Rueh
min Zaabig fertig chäue,
und wänn es Tässli gfällig wär,
so würds mi herzli freue.
S’Chrischtchindli lachet:
Nu so dänn, da han i nüt degäge.
E bitzli öppis warms tuet guet
uf mine wiite Wäge.
Me cha ja dänn no allerleii
abrede und uusmache,
was jedes Chind söll übercho
vo dene feine Sache.
So sitzeds gmüetli binenand im
chliine Stübli hine.
De Vollmond zündet d’Laterne aa
und güggslet heimli ine.
Er loset still am Feischterli
und uf der Huustürschwelle.
Wänn er nu besser schwätze chönnt!
Er müest mer’s gwüss verzelle.
***
Samichlaus, du guetä Maa,
gäll ich muess kei Ruetä ha,
gib sie liäber a mim Papi,
das isch der grösser Lappi.
***
De Schmutzli träit en Sack ir Hand,
mit Sache volle bis zum Rand.
Alli Chinde planget scho und
rüefen: Ändlich bisch du cho.
***
Ich körä äs Glöckli lütä,
das cha nu eis bedütä:
Dä Samichlaus chunnt bald,
dur dä tüüfi Tannäwald.
Er hät en rotä Mantel a,
dä Schmutzli zünd d’Laternä a.
Dä Esel treit dä schweri Sack
ufem Ruckä Huckepack,
im Sack, do häts vill Nüss und Zimätsternä,
diä treit er für d’Chindä immer gerä.
















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