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FIA-Präsidentschaftskandidatin Laura Villars geht vor Gericht
Die Schweizerin Laura Villars verklagt den Automobil-Weltverband FIA vor einem französischen Gericht.
Sie ficht die Regeln für die kommende Präsidentenwahl an, die ihrer Ansicht nach eine Gegenkandidatur gegen den amtierenden Präsidenten Mohamed Ben Sulayem unmöglich machen.
Villars beantragte beim Pariser "Tribunal de grande instance", die für den 12. Dezember in Usbekistan geplante Wahl bis zum Entscheid in der Hauptsache auszusetzen. Eine erste Anhörung ist für den 10. November angesetzt.
"Aufgrund der Art des Verfahrens kann die FIA diese Klage nicht kommentieren und wird keine weiteren Stellungnahmen zu diesem Thema abgeben", teilte der Verband mit.
Die FIA hatte ihre Wahlordnung im Juni unter der aktuellen Führung geändert. Demnach müssen Bewerber eine Liste mit sieben Vizepräsidenten aus sechs Weltregionen vorlegen - alle aus einer zuvor von der FIA genehmigten Kandidatenliste. Für Südamerika ist jedoch nur eine Person zugelassen: Fabiana Ecclestone, Ehefrau des früheren Formel-1-Chefs Bernie Ecclestone. Sie unterstützt Ben Sulayems Team, wodurch laut Villars keine alternative Liste vollständig gebildet werden kann.
In ihrer Klage spricht die Westschweizerin von einer "Verletzung des demokratischen Prinzips und des Vereinspluralismus" innerhalb der FIA. Sie habe mehrfach versucht, einen "konstruktiven Dialog" über interne Demokratie und transparente Wahlregeln zu führen, jedoch ohne Erfolg.
"Ich handle nicht gegen die FIA, sondern für sie. Demokratie ist keine Bedrohung für die FIA, sie ist ihre Stärke", erklärte die 28-jährige Unternehmerin und Rennfahrerin, die im September ihre Kandidatur angekündigt hatte. Sie will die traditionsreiche Organisation "durch die Förderung von Jugendlichen und Frauen" erneuern.
Bereits Mitte Oktober hatte der Amerikaner Tim Mayer, ein früherer FIA-Steward und wie Villars und der belgischen Journalistin Virginie Philpott ein Gegenkandidat von Ben Sulayem, heftigste Kritik an den an formalen Hürden des Wahlsystems geäussert. Ben Sulayem, ehemaliger Rallyefahrer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, hatte Ende 2021 den Franzosen Jean Todt als FIA-Präsident abgelöst. Er kandidiert nun für eine zweite Amtszeit.
















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