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Die Schweizer Nati nach dem 0:0 in Slowenien: Mehr gewonnen als verloren
Ein Punkt, mit dem man gut leben kann, so der Tenor unter den Schweizern nach dem torlosen Remis in Ljubljana gegen Slowenien. Die WM-Qualifikation bleibt fest im Visier.
Es hätte ein grosses Ausrufezeichen werden können, wenn alles wie von den Schweizern gewünscht verlaufen wäre am Montagabend. Hätte die Schweiz gewonnen und Kosovo nicht, dann hätte die SFV-Auswahl als erstes europäisches Team als Teilnehmer der kommenden Weltmeisterschaft festgestanden. Es wäre eine schöne Schlagzeile mit grosser Reichweite gewesen.
Dass auch ein Schweizer Sieg in Slowenien nicht zur vorzeitigen Qualifikation gereicht hätte, lässt das wenig erbauliche Spiel gegen die slowenische Abwehrmauer und das daraus resultierte torlose Remis etwas einfacher verdauen. "Wir können mit dem Punkt gut leben", versicherte Murat Yakin im Interview mit SRF. "Wir haben einen Punkt gewonnen, nicht verloren", meinte Breel Embolo. Man müsse diesen Punkt mitnehmen, hiess es von Manuel Akanji.
Was beim ersten Hinhören nach Floskeln tönt, hat mehr als einen Funken Wahrheit. Das Remis hat zum einen Slowenien aus dem Rennen um den Gruppensieg eliminiert und zum anderen, den Kosovo auf Distanz gehalten. Drei Punkte und zehn Tore liegt das Überraschungsteam der Gruppe nach dem 1:0 in Schweden noch hinter der Schweiz. Das ist ein angenehmes Polster vor dem Direktduell in Pristina am 18. November zum Abschluss der Qualifikation.
Ein System für die Schweiz
Keine Frage, Yakin hätte ohne zu zögern unterschrieben, wenn man ihm gesagt hätte, dass Schweden und Slowenien nach zwei Dritteln der WM-Qualifikation aus dem Rennen um den Gruppensieg sein würden. Einen kleinen Seitenhieb gab es von ihm an die im Vorfeld hoch eingeschätzten Gegnern mit den Starstürmern Alexander Isak und Benjamin Sesko: "Mich überraschen die Schweden und Slowenen. Die Slowenen brauchten heute einen Sieg, deshalb verstehe ich ihre Taktik nicht."
Die Slowenen hätten zum ersten Mal mit diesem defensiven System gespielt, stellte Yakin fest. "Sie wussten, welche Stärken uns ausmachen, und haben sich an uns angepasst." Die Räume waren eng, das Durchkommen gegen einen Gegner, der "alles reingehauen hat" (Embolo) schwierig, und zudem machte der schlechte Zustand des Rasens das saubere Passspiel nicht einfacher.
Weiterhin ohne Gegentor
Die Schweiz hat mit ihren überzeugenden Siegen zum Auftakt der WM-Qualifikation offensichtlich Eindruck gemacht und erhielt deshalb eine auf sie angepasste Taktik vorgesetzt. Die Siegesserie mag gerissen sein, die Schweiz bleibt aber ohne Gegentreffer und ist weiterhin auf sehr gutem Weg Richtung nächste WM. Ein Heimsieg im nächsten Spiel am 15. November in Genf gegen Schweden wäre wohl die Entscheidung in dieser Gruppe.
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