Nächtlicher Esaf-Haarzauber in Mollis: Das Styling-Geheimnis der zwölf Ehrendamen

Samstag, kurz nach 3 Uhr, im Vorderdorf von Mollis: Noch liegt alles im Dunkeln – nur im Coiffeursalon «Femina» brennt Licht. Vor den Spiegeln sitzen sechs junge Frauen, hinter ihnen arbeiten Stylistinnen in orangen Esaf-Helfershirts konzentriert an kunstvollen Flechtfrisuren. Strähne für Strähne entstehen die Haarkunstwerke, die die zwölf Esaf-Ehrendamen später zu ihren Trachten tragen.

Zwei Schichten für zwölf Ehrendamen

«Wir arbeiten in zwei Schichten», erklärt Saloninhaberin und Esaf-OK-Mitglied Susanne Hauser. «Zuerst kommen die ersten sechs Ehrendamen, eine Stunde später die nächsten sechs. Während die ersten fast fertig sind, beginnen wir schon mit dem Make-up.» Gleichzeitig sorgt Trachtenschneiderin Lydia Bissig dafür, dass die Trachten perfekt sitzen – frisch gebügelt, versteht sich.

Der Zeitplan ist eng: Bereits um 6.10 Uhr empfangen die ersten Ehrendamen auf dem nahe gelegenen Festgelände Gäste im VIP-Zelt. «Darum müssen alle bis sechs Uhr komplett bereit sein», sagt Hauser. «Es wirkt vom Bild her viel schöner, wenn sie gemeinsam auf dem Festplatz eintreffen.»

Hektik herrscht im Salon keine. Die Atmosphäre ist ruhig, konzentriert und erstaunlich gelassen. «Wir haben eine sehr gute Stimmung untereinander», sagt Hauser. «Wir verstehen uns alle ausgezeichnet gut.» Auch die Ehrendamen unterstützen sich gegenseitig – Stress bleibt draussen vor der Tür.

Einheitliche Frisuren mit Schokoladenseite

Für die Frisuren gibt es klare Vorgaben: «Das Haar darf nicht offen auf die Tracht fallen», so Hauser. Deshalb tragen alle eine nahezu identische Flechtfrisur. «Jede Frau hat eine Schokoladenseite – dort sitzt der aufgelegte Zopf. Die andere Seite wird mit einem Bauernzopf eingeflochten.» Am Hinterkopf sorgt ein Duttkissen für Volumen. «Natürlich hängt es vom Haartyp ab. Aber das Grundgerüst ist bei allen gleich.»

Rund zwei Stunden dauert es, bis eine Ehrendame fertig gestylt ist, davon bis zu anderthalb Stunden fürs Haar. «Wir merken, dass wir von Tag zu Tag schneller werden», sagt Hauser. «Wir behandeln das Haar zuerst mit Pflege, dann kommt das Glätteisen. So wird es griffiger, und wir können sauber flechten.»

Wenn Hauser nicht selbst Zöpfe flechtet, übernimmt sie das Schminken. «Ich arbeite mit Airbrush», erklärt sie. Mit feinem Sprühnebel wird das Make-up aufgetragen, lang anhaltend und für den langen Festtag geeignet.

Nächste Nachtschicht folgt

Gut drei Stunden vor dem Anschwingen in der Glarnerland-Arena ist die Arbeit des Styling-Teams für heute getan. Doch ausruhen können die Stylistinnen nicht lange: Schon am Sonntag ab 3 Uhr sitzen die zwölf jungen Frauen wieder im Salon von Susanne Hauser – bereit für Zopf, Dutt und Airbrush.