Die digitale Ausgabe des Sarganserländers.
Neue Odermatt-Biografie liefert Aufschlüsse über dessen Erfolg
Mit 28 steht Marco Odermatt mitten in seiner glorreichen Karriere als Skirennfahrer. Schon heute erscheint eine autorisierte Biografie über ihn. Das Buch "Meine Welt" gewährt spannende Einblicke.
Das von den Journalisten Christof Gertsch und Mikael Krogerus verfasste, mit tief recherchierten Hintergründen zu Marco Odermatt angereicherte und üppig bebilderte Werk ist seit Dienstag, 11. November, im Handel erhältlich. Es erscheint nicht in einem herkömmlich gebundenen Buch, sondern als kartonierter Einband mit zehn Broschüren - je eine für jedes der ausgesuchten Themen.
Darin erfahren die Leser bis hin zu den Rezepturen seiner Lieblingsgerichte viel über den Menschen Marco Odermatt: Wie er tickt, wie seine Kindheit in Hergiswil war, wie es ihm gelingt, zu Hause abzuschalten (erst wenn alles erledigt ist). Wer seine prägendsten Wegbegleiter sind, was diese über den schon im jungen Alter mit aussergewöhnlichen Gaben gesegneten Lausbuben sagen, der "immer genau wusste, wie frech er sein darf, ohne unverschämt zu wirken" und der "die Inputs so schnell wie kein anderer umsetzt und verinnerlicht" (Kurt Kothbauer, bis 2024 Kraft- und Konditionstrainer). Wie Aleksander Kilde vom Konkurrenten zum Freund wurde. Wie sich seine Eltern für ihn und seine jüngere Schwester Alina aufopferten, die ebenfalls Rennen fuhr.
Der Part seiner Familie sticht heraus - die von Liebe, Vertrauen und Zeit geprägte Kindheit, die Akribie von Papi Walti, die Opferbereitschaft von Mami Priska, die fast alle ihre persönlichen Bedürfnisse zurückstellte, um die Kinder Wochenende für Wochenende an die Rennen zu begleiten und dafür auf den Sesselliften ihrer Höhenangst trotzte. Dass Marco Odermatts einziger grosser Antrieb die Freude am Skifahren ist.
Gleich zu Beginn überrascht Odermatt den Leser mit einer Offenbarung: "Das", sagt er mit einem A5-Notizbuch in der Hand, "ist mein Geheimnis: mein Renntagebuch." In diesem notiert er sich zu jedem Rennen allerhand Dinge. "Wenn meine Konkurrenten das sehen, würden, wären sie so schnell wie ich", sagt "Odi". Ein weiteres unverhofftes Geständnis: "Wenn ich es nüchtern betrachte, weiss ich, dass Loïc (Meillard) der bessere Skifahrer ist." Er selber sei einfach "häufig der bessere Rennfahrer".
Tatsächlich gehört Odermatt zur seltenen Spezies, die im Rennen im Vergleich zu den Trainings meist zulegen und nicht abbauen. Ein Grund dafür ist die Aufgeräumtheit im Kopf, die Gabe zwischen den Rennen gut abschalten und im Wettkampf das Drumherum ausblenden zu können: "Wenn ich zu Hause bin, denke ich nicht ans Skifahren. Viele andere Fahrer können das nicht", sagt er.
Verschiedentlich bringt Odermatt den Leser auch zum Schmunzeln, zum Beispiel, wenn er schildert, wie er seine drei Lieblingsgerichte - Risotto, Fertigrösti und Lammracks von Freundin Stella Parpan - zubereitet. Zur Fertigrösti (mit Spiegelei) schreibt er: "Packung aufreissen. Rösti ohne Zugabe von Öl oder Fett in eine Pfanne gleiten lassen und mit der Gabel auflockern. Leere Packung wegwerfen. Packung aus dem Abfall holen und nachsehen, wie lange die Rösti braucht. Nach der Hälfte der Zeit wenden (viel Spass...). Drei Spiegeleier dazu, yeah!" Willkommen in der Welt von Marco Odermatt.
















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