/fileadmin/images/sarganserlaenderlogo.png
Alle Neuigkeiten auf einen Blick.
E-Paper

E-Paper

Die digitale Ausgabe des Sarganserländers.

Zeitungsarchiv

Zeitungsarchiv

Alle Ausgaben seit dem Jahr 2003.

Abo

Abo

Sarganserländer von Montag bis Freitag online oder in Print lesen.

Grossauflage

Grossauflage

Lesen Sie hier die aktuelle Grossauflage kostenlos

Inserieren

Inserieren

Ihre Werbung am richtigen Ort.

Immobilien

Immobilien

Die Immobilienbörse der Region

Unternehmen

Unternehmen

Die SL Druck + Medien AG

Traueranzeigen

Traueranzeigen

Todesanzeigen / Danksagungen aufgeben

Eventbus

Eventbus

Mit Brunner Ferienreisen AG und Sarganserländer ans Konzert

Rubriken

Sport
Keystone-SDA | Dienstag, 11. November 2025

Wie Marco Odermatt die Lockerheit und Gier nach Siegen vereint

Marco Odermatt bleibt auch nach all seinen Erfolgen hungrig. Am Rande der Vernissage seiner Biografie "Meine Welt" spricht der Nidwaldner über seine ungebremste Leidenschaft, eine besondere Rivalität und den Drang, immer wieder der Schnellste zu sein.

Marco Odermatt, am Dienstag erscheint die autorisierte Biografie "Meine Welt" über Sie. Wie kam es dazu?

Marco Odermatt: "Es ist aus einer ersten Idee respektive im Zuge vieler Anfragen entstanden. Michael Schiendorfer von meinem Management und ich kamen zum Schluss, dass wenn sowieso so viel geschrieben wird und so viele Anfragen kommen, dann wollen wir lieber ein Projekt selber in die Hand nehmen - mit Autoren, mit denen wir zusammenarbeiten wollen und wo wir auch wirklich etwas beitragen können. Das ist mir lieber, als wenn einfach irgendwelche Bücher erscheinen, wie es auch schon vorgekommen ist."

In dem Werk hat es auch Auszüge aus Ihrem "Tagebuch" drin. Wieso schreiben Sie ein solches, seit wann und wieso immer noch?

"Es ist ein Renn-Tagebuch, kein normales. Ich mache mir darin Notizen zu den jeweiligen Rennen, nachdem ich sie gefahren bin, vielleicht schon am Abend, vielleicht einen, zwei, drei Tage später, je nachdem, wann ich Zeit, Energie und Lust dazu habe. Ich fing vor etwa vier, fünf Jahren damit an, weil wir oft jedes Jahr wieder am gleichen Ort sind. So vergesse ich nicht, wie der Schnee dort war und mit welchem Material ich gefahren bin. Mit der Zeit habe ich auch angefangen, meine Gedanken und Emotionen einfliessen zu lassen. Aber der Hauptgrund ist, dass mir die Einträge helfen, schon bei der Ankunft in dieses Feeling vom Vorjahr zu kommen."

Die Fragen aller Fragen wird auch im Buch gestellt: Wieso sind Sie so schnell?

"Das ist auch für mich schwierig zu beantworten. Im Skisport braucht es so viele verschiedene Puzzle-Teile, die zusammenpassen müssen, um schnell zu sein. Es ist wichtig, jedes Teil auf einem sehr hohen Level zu haben. Aber ich glaube, man muss nicht zwingend in jedem Bereich der Allerbeste sein. Es gibt sicher Athleten, die fahren technisch besser oder haben mehr Kraft oder mehr Ausdauer als ich. Schlussendlich muss man die verschiedenen Puzzle-Teile auf ein möglichst hohes Level bringen und sie dann im richtigen Moment zusammensetzen. Ich glaube, das gelingt mir oft sehr gut."

Die Eltern Walter und Priska sowie ehemalige Trainer nennen die Freude am Skifahren als Ihren einzigen grossen Antrieb. Woher kommt sie?

"Es ist die Leidenschaft eines kleinen Jungen, der einfach sehr gerne Ski fährt. Dadurch, dass das Skifahren zum Beruf geworden ist, hat es sich etwas verändert. Aber diese Freude ist trotzdem noch tief verankert, ich verspüre sie nach wie vor."

Das Leben eines so erfolgreichen Skirennfahrers gleicht mit den vielen Verpflichtungen einem Leben im Hamsterrad. Wie gelingt es, die Leichtigkeit zu bewahren?

"Auf jeden Fall hilft das Umfeld, das mich unterstützt und mir immer wieder neue Freude gibt - seien es die Freunde, die Familie oder das Team. Ich schätze es, mit dem Schweizer Team und nicht mit einem privaten Team unterwegs zu sein. So bin ich auch auf den Reisen immer mit den Kollegen zusammen. Die Sachen gemeinsam zu erleben, macht einfach viel mehr Spass."

Was fällt Ihnen am schwersten am Dasein als Skirennfahrer?

"Irgendwann, wenn es so weit ist und ich meine Karriere beende, werde ich sicher das ständige Einpacken und Auspacken nicht vermissen. Nach Hause kommen, die Wäsche machen, wieder einpacken und gehen - irgendwann ist auch mal gut mit diesem aus dem Koffer leben. Obwohl, vielleicht werde ich es dann auch relativ schnell wieder vermissen, das ist auch möglich."

Bevor der auch privat nahestehende Kraft- und Fitnesstrainer Kurt Kothbauer Sie im Frühling 2024 verlassen hat, legte er Ihnen nahe, einen neuen Ansatz zu finden, um nach all den Erfolgen motiviert zu bleiben. Haben Sie ihn gefunden?

"Ehrlich gesagt, etwas ganz Neues in diesem Sinne nicht. Die Sucht respektive das Gefühl des Gewinnens, der Wille, der Schnellste und Beste zu sein, die Challenge am Tag X am besten gemeistert zu haben, das motiviert mich immer noch genug und bereitet mir immer noch grosse Freude. Ich empfinde es weiterhin als Privileg, diese speziellen Emotionen haben zu können, sei es nach einem eigenen guten Rennen oder auch zusammen mit dem Team. Diese Emotionen treiben mich nach wie vor an."

Viele der Wegbegleiter streichen Ihren Lernwillen und das hohe Tempo heraus, mit dem Sie Inputs umsetzen. Kennen Sie den Schlüssel, warum Sie die Dinge so schnell verinnerlichen?

"Nein. Ich habe mit diesem Buch erst richtig wahrgenommen, dass die Trainer das durchs Band über mich sagen. Wenn sie das alle sagen, wird es wohl stimmen, ich war mir dessen aber nicht wirklich bewusst."

Aleksander Aamodt Kilde kommt im Buch unter dem Kapitel "Meine Menschen" vor. Der Norweger und Sie pflegen eine spezielle, von gegenseitigem Respekt geprägte Rivalität, die sich zu einer Freundschaft entwickelte. Gab es auch schon andere, verbissener geführte Rivalitäten auf ihrem Weg?

"Ich würde sagen, die Rivalitäten sind in den technischen Disziplinen generell grösser als in den schnellen. Vielleicht sind wir im Speed kollegialer unterwegs, weil man zwangsläufig mehr Zeit miteinander verbringt. In einer Abfahrtswoche ist man fünf, sechs Tage am gleichen Ort und trainiert auf der gleichen Piste. Dazu teilt man das Risiko, das in den Speed-Disziplinen mitfährt. Dadurch ist der Respekt voreinander wahrscheinlich von Grund auf grösser."

Zurück

Kommentare (0)

    Schreibe einen Kommentar
    ×

    Name ist erforderlich!

    Geben Sie einen gültigen Namen ein

    Gültige E-Mail ist erforderlich!

    Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

    Kommentar ist erforderlich!

    * Diese Felder sind erforderlich.