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Nino Schurter ist froh, dass alles durch ist
Nino Schurter verabschiedet sich am Heim-Weltcup in Lenzerheide von der grossen Mountainbike-Bühne. Nicht mit einem letzten Sieg, sondern mit einem Tag voller Emotionen - genau so, wie er sich sein Karriereende gewünscht hat, wie er sagt.
Nino Schurter, war das der Abschied, wie Sie ihn sich gewünscht haben?
"Es ist genau richtig so, ich habe mir kein schöneres Ende vorstellen können. Die WM im Wallis war perfekt, hier in Lenzerheide war es perfekt. Ich musste nicht mehr vorne dabei sein, dass es sich richtig anfühlt. Es ist mega schön zu sehen, dass ich so viele Leute in meiner Karriere berühren konnte und dass so viele heute noch einmal gekommen sind, um meine Karriere zu zelebrieren - auch wenn sie gewusst haben, dass es mir sehr wahrscheinlich nicht mehr nach ganz vorne reicht. Das berührt mein Herz."
Sie spüren auch eine Erleichterung.
"Ja. Ich habe den emotionalen Aspekt meines Abschieds mit der WM im Wallis und dem Weltcup hier in Lenzerheide ein bisschen unterschätzt. Es war wirklich eine taffe Woche. Ich bin froh, dass es jetzt durch ist."
Auf was freuen Sie sich jetzt am meisten?
"Dass der Druck weg ist und ich nicht mehr immer liefern muss. Darauf freue ich mich, wie schon auf das coole Fest heute Abend. Viele meiner einstigen Konkurrenten werden kommen, darunter Julien Absalon, Jaroslav Kulhavy. Das sind die zwei Athleten, die mich am meisten gefordert und geformt haben. Sie haben mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Ich freue mich, mit ihnen einmal einfach nur feiern zu können."
Was ging Ihnen auf den letzten 100 Metern ihrer Karriere durch den Kopf?
"Es ist einfach fantastisch, diese Kulisse zu sehen, den Kessel voller Leute. Ich habe es noch einmal richtig geniessen können - hier ins Ziel zu fahren und auch das Rennen davor, wenngleich es nicht mehr ganz nach vorne gelangt hat und ich mich nicht super gefühlt habe. Es ist mir gelungen, noch einmal in den Race Modus zu kommen. Obwohl es vor dem Rennen mit all den Schulterklopfern und Emotionen schwierig und ich nervös war.
Sie sprachen vor Kurzem von losen Projekten für die Zeit nach dem Rücktritt. Haben Sie Ihre Zukunftspläne schon konkretisiert?
"Nicht alles ist spruchreif, aber etwas, worauf ich mich besonders freue, ist die neue Firma, die ich mit meinem Vater gegründet habe. Wir steigen in den Trail-Bau ein und werden überall in den Alpen Mountainbike- und Wander-Trails bauen, wo es solche braucht. Trails in den Bergen waren schon immer mein Spielplatz. Ein erstes Projekt haben wir mit einem Trail-Abschnitt in Tersnaus schon realisiert."
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