Die digitale Ausgabe des Sarganserländers.
Polizei sucht nach Daniel Anrig
Der in Sargans aufgewachsene Gemeindeschreiber von Zermatt, Daniel Anrig, ist abgetaucht. Wie das Onlineportal "blueNews" schreibt, suche die Polizei nach ihm. Schon früher war Anrig in Skandale verwickelt.
Daniel Anrigs Tage als Zermatter Gemeindeschreiber sind gezählt, sein Vertrag ist per 2022 aufgelöst. Er müsste aber weiterhin zur Arbeit erscheinen. Doch der in Sargans aufgewachsene Anrig gehe seit mehreren Tagen weder ins Büro noch ans Telefon und beantworte keine E-Mails. Dies berichtet "blueNews" unter Berufung verschiedener Quellen wie dem "Blick" und dem "Walliser Boten".
Die Polizei habe sich Zugang zur Wohnung Anrigs verschafft, doch auch dort habe sie ihn nicht angetroffen. Gemäss Recherchen des "Walliser Boten" gab die Gemeindeverwaltung der Polizei den Anstoss, nach Anrig zu suchen.
Warum die Gemeinde den Vertrag mit ihrem Gemeindeschreiber aufgelöst hat, gibt diese nicht preis. Einzig, dass es im gegenseitigen Einvernehmen geschehen sei. 2020 hat Anrig den Posten angetreten. Die Öffentlichkeit hat von seiner Kündigung erfahren, als die Stelle neu ausgeschrieben worden ist.
Umstrittener Kommandant der Schweizergarde
Bevor Anrig Gemeindeschreiber Zermatts wurde, war er Kommandant der Schweizer Garde. Das Ende seiner Amtszeit war von mehreren Artikeln im «Blick» begleitet, die den Führungs- und Lebensstil Anrigs kritisierten. Der Papst nahm ihn schliesslich in Schutz, wie die «NZZ» berichtete.
Noch weiter zurück liegt ein Vorfall, den der «Tages-Anzeiger» später als «einen der grössten Polizei-Skandale der Schweiz» bezeichnet hat: Bei einer Razzia in einer Asylunterkunft liess Anrig als Chef der Kriminalpolizei des Kantons Glarus Asylsuchende fesseln und ausziehen. Das darauffolgende Strafverfahren endete mit dem Freispruch Anrigs.
Alle diese Geschichten kommen bei jedem Stellenwechsel Anrigs wieder an die Oberfläche. So auch bei seinem ungeklärten Verschwinden als noch amtierender Zermatter Gemeindeschreiber. (sl)
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