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Keystone-SDA | Samstag, 20. Dezember 2025

Von Allmen gewinnt in Gröden vor Odermatt

Die Schweizer bleiben in der Abfahrt eine Macht: Auf den Doppelsieg vom Donnerstag folgt einer am Samstag. Dabei dreht Franjo von Allmen den Spiess um und gewinnt vor Teamkollege Marco Odermatt.

Auch nach der dritten Abfahrt des Winters wird die Schweizer Hymne gespielt. In Beaver Creek und am Donnerstag bei der Sprintabfahrt in Gröden wurde der Schweizer Psalm für Marco Odermatt intoniert, am Samstag ertönte er für Franjo von Allmen.

Vor zwei Tagen hatte der Weltmeister wie schon im Vorjahr das Nachsehen gegenüber Odermatt. Nun nahm der 24-Jährige dem direkt vor ihm gestarteten Nidwaldner drei Zehntel ab und verhinderte dessen dritten Sieg in der dritten Abfahrt des Winters. Die beiden Schweizer dominierten das Rennen auf der Originalstrecke und distanzierten die Konkurrenz um eine knappe Sekunde und mehr. Der Italiener Florian Schieder kam dem Duo mit 98 Hundertsteln Rückstand noch am nächsten und stieg zum dritten Mal in seiner Karriere auf ein Weltcup-Podest.

Von Allmen beinahe mit Déjà-vu

Von Allmen, der am Freitag im Super-G bei den Kamelbuckeln stürzte, zeigte auch am Samstag eine zeitweise abenteuerliche Fahrt und konnte bei der zweiten "Mauer" einen neuerlichen Sturz nur mit Glück und Können verhindern. "Es fällt mir leicht, solche Sachen auszublenden", sagte er nach dem Rennen gegenüber SRF. Er habe zwar wieder einen "Scheiss"-Sprung gehabt, sei wieder mit ein bisschen Druck über die Kante hinaus. "Dieses Mal konnte ich mich aber gut retten." Er fühle sich wohl auf der Strecke, es mache Spass mit den Wellen - wenn man sie denn richtig erwische. "Sonst macht es keinen Spass", fügte er mit einem Schmunzeln an. Seinen vierten Weltcup-Sieg verdiente sich Von Allmen mit vier besten Abschnittszeiten.

Odermatt sicherte sich das dritte Podest innerhalb von 72 Stunden. Am Donnerstag siegte er in der Sprintabfahrt, am Freitag im Super-G verhinderte nur der Tscheche Jan Zabystran mit der Startnummer 29 sensationell den 51. Weltcup-Sieg von Odermatt. Nun klassierte sich der beste Abfahrer der vergangenen zwei Jahre zum 24. Mal in seiner 51. Weltcup-Abfahrt auf dem Podest. Den möglichen Sieg vergab der 28-Jährige mit einer nicht optimalen Einfahrt in die Ciaslat, der Schlüsselstelle im untersten Streckenabschnitt. "Den Abschnitt, den ich so oft sehr gut im Griff hatte, traf ich heute nicht perfekt", so Odermatt, der den Grund dafür im höheren Tempo gegenüber den Vortagen sah. "Ich komme dann entsprechend tief, verliere viel Tempo und mache viele Meter."

Miggiano und Hintermann knapp neben dem Podest

Weil sich auf der Piste Saslong die Verhältnisse mit fortlaufender Renndauer deutlich verbessern - mehr Sonne bei Schlüsselstellen - sorgten in der Vergangenheit schon oft Fahrer mit hohen Startnummern für grosse Überraschungen. Auch am Samstag schlug das "Gröden-Phänomen" zu, wenn auch nicht im Ausmass vergangener Jahre. Die ersten beiden Plätze waren im Verlauf des Rennens nicht mehr in Gefahr, wohl aber Schieders 3. Rang.

An diesem rüttelte unter anderem der junge Schweizer Alessio Miggiano. Dem 23-jährigen Zürcher Oberländer, der mit Startnummer 43 ins Rennen ging, fehlten lediglich sechs Hundertstel zu seinem ersten Podestplatz im Weltcup. Platz 5 ist sein mit Abstand bestes Ergebnis auf höchster Stufe. Ein Ausrufezeichen setzte auch Niels Hintermann, der das Rennen eröffnete und sich mit 14 Hundertsteln Rückstand auf das Podest im 7. Schlussrang klassierte.

Während die Speed-Fahrer nun eine kurze Pause einlegen, stehen für die Techniker vor Weihnachten noch zwei Rennen auf dem Programm. In Alta Badia stehen am Sonntag ein Riesenslalom und am Montag ein Slalom an.

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