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Sarganserland
von Michael Kohler | Samstag, 04. November 2023

«Sarganserländer»-Leserreise (7): Addo, du bist ein Phänomen

Vom 22. Oktober bis am 7. November erkunden im Rahmen der «Sarganserländer»-Leserreise rund 40 Personen unter der Leitung von Erich Arnold und Zentrum Reisen Mels die Schönheiten des Landes Südafrika. Auch der «Sarganserländer» ist mit an Bord und berichtet in loser Reihenfolge von den Abenteuern an der Wiege der Menschheit.

Alle Welt denkt bei Südafrika sofort an das Kap der guten Hoffnung und an Safari im international bekannten Krügerpark. Das verwundert soweit nicht, ist der Nationalpark im Norden des Landes doch der grösste seiner Art. Weniger bekannt ist sein kleiner Bruder nahe der Hafenstadt Port Elisabeth, der Addo Elephant Nationalpark. Zu Unrecht, bietet er doch auf einer Fläche von 1640 Quadratkilometern eine Vielfalt an Tieren, die beobachtet werden können. Allen voran natürlich die namensgebenden Elefanten. Waren es ursprünglich 16 Exemplare, die vor Wilderern gerettet und in diesen Park gebracht wurden, so beheimatet er heute über 700 Exemplare. Eine Garantie für eine Sichtung besteht aber auch bei einer so grossen Anzahl Elefanten nicht, wie Tourguidin Sia im Geländewagen erklärte. «So ist nunmal die Natur. Sie richtet sich nicht nach den Menschen.»

Zwei von fünf: Wenn die 40-köpfige Gruppe der «Sarganserländer» Leserreise gleich zu Beginn einer ganztägigen Pirschfahrt durch die Landschaften des Addo auf zwei Nashörner trifft, muss sogar Sia von Glück sprechen. Die grauen Riesen gehören zusammen mit dem Löwen, dem Büffel, dem Leopard und dem Elefanten zu den «Big Five», den fünf gefährlichsten Wildtieren der Welt. Auch Elefanten kreuzen ihren Weg mit den vier Geländewagen der Reisegruppe, mal ein einsamer Elefantenbulle, mal eine ganze Familie mit acht bis elf Mitgliedern. Nicht nur kühlen sie sich unbeirrt von den vielen Beobachterinnen und Beobachtern an künstlich geschaffenen Wasserlöchern ab, auch nehmen sie ihren Weg über die Strasse unbekümmert zwischen den Jeeps. Zwei der «Big Five» können also schon am ersten echten Safaritag der Reise abgehakt werden. Was den Teilnehmenden der Pirschfahrt nicht vor die Linse von Kamera und Feldstecher läuft, obwohl sie im Addopark durchaus in kleiner Anzahl vertreten wären, sind der Löwe und der Büffel.

Kleiner Racker ganz gross: Dieser Umstand tut dem Staunen keinen Abbruch. Strausse, Ibisse, Zebras, Elandantilopen, Kudus, Warzenschweine, Schabrakenschakale, Buschhasen, Leopardenschildkröten, Mistkäfer: Die Armada jener Tiere, die auf der Lohnliste für die Geduld der Safaritouristen stehen, ist riesig. Vor allem letzterer wird zwar oftmals kaum wahrgenommen, ist aber bei näherer Betrachtung ein Star für sich. Der kleine Kerl mit seinem schwarz schillernden Panzer wird ob seines handwerklichen Geschicks auch Pillendreher genannt, ist ein Akrobat, balanciert auf großen Kugeln, macht Handstand, läuft dabei rückwärts und rollt einen Dungball vor sich her, selbst gedreht aus Elefantenmist. Dabei wird der Ball oftmals grösser als der maximal 4,7 Zentimeter grosse Käfer. In Südafrika ist das flügellose Insekt selten geworden und steht unter Schutz.

Phänomenal: Alles in allem kommt der Addo Elephant Nationalpark schon fast einem Zoo gleich, nicht zuletzt wegen der zutraulichen Zebras, Kudus und Elefanten. Jede Ecke des Parks lädt zum Staunen ein – ob wegen der Tiere, der Pflanzen, der Landschaften oder der unvergleichlichen Aussicht über die unendlichen Weiten des Parks. Helene Fischer bringt auf den Punkt, was der Park für die Touristen darstellt, wenn sie singt: «Du bist ein Phänomen.» Ja, Addo, du bist ein Phänomen.

Pleiten, Pech und Pannen: So atemberaubend der Addo Elephant Park auch ist, so lang ist die Liste der Pannen mit den Pirschfahrzeugen des Zuurberg Mountain Villages. Alt sind sie, und kaum mehr fahrtauglich. Schon beim Transport zum Hotelkomplex hatte eines der vier Fahrzeuge einen Defekt, die Weiterfahrt war nicht mehr möglich. Gestrandet im Nirgendwo, musste eine Gruppe von zehn Personen der Dinge harren, die da kommen. Unter ihnen die beiden Schicksalsschwestern, mit denen das Karma noch eine Rechnung offen hatte (siehe letzter Bericht). Mit einem Ersatzfahrzeug konnte die Angelegenheit geregelt werden. Die Gruppe wurde einige Zeit später abgeholt, umverfrachtet und sicher ins Hotel gebracht. Soweit, so gut. Es wurde Abend und es wurde Morgen. Erster Tag.
Wenn am Morgen darauf eine ganztägige Pirschfahrt ansteht, sind die Unannehmlichkeiten vom Vortag vergeben und vergessen. Lange währten Vorfreude und Friede allerdings nicht, denn schon am Eingang des Parkgebiets schlug das nächste Pannenradar aus – und zwar gleich bei zwei Fahrzeugen. Am ersten ging der Anlasser nicht mehr. Weil man sich in Afrika aber zu helfen weiss, schoben kurzerhand sechs Mitarbeiter der Parkanlage – und eine bandscheibengeschädigte Touristin – den Wagen an. Problem solved, weiter gehts. Am zweiten Fahrzeug war der Schaden denn aber ein wenig delikater: Wenn das Kühlwasser ausläuft und die Motorhaube qualmt, gibt es nunmal kein Weiterkommen mehr. Ende Gelände. Und mit an Bord, man glaubt es kaum, wieder die beiden Schicksalsschwestern! Die Sache hatte einen versöhnlichen Ausgang, als das Auto durch den Rolls Royce unter den Geländewagen ersetzt und das Abendessen der gesamten Reisegruppe von den Fahrzeugverantwortlichen übernommen wurde. 
Bei all dem Tummult blieb fast unbemerkt, dass sich auf einem anderen der vier Fahrzeuge eine weitere Teilnehmerin geschlagene vier Mal über den Fahrzeugrand übergeben musste, so als hange sie über der Reling eines Schiffes, das während eines Hurrikanes und bei meterhohen Wellen in Seenot gerät. Schuld war ein Magenproblem, das wie ein Grashüpfer von Person zu Person springt und im Verlauf der letzten zwei Wochen bereits rund die Hälfte der Reisegruppe infiziert hatte. Bei einer solchen «Invalidengruppe», wie ein Teilnehmer die Reisenden scherzhaft nannte, wird die eigentliche Gefahr einer Malaria-Infektion zur Nebensache. Erst muss der Käfer im Bauch weg. Item – es wurde Abend und es wurde Morgen. Zweiter Tag.
Die vorsintflutlichen Geländewagen hatten ihren Dienst an der Reisegruppe eigentlich schon fast getan, musste sie doch nur noch zu ihrem Reisecar transportiert werden. Bei einer kurzen Fahrzeit von einer halben Stunde kann ja kaum noch etwas passieren, oder? Falsch. Bei einer Durchfahrtskontrolle wurde der Fahrer einer Gruppe von einem Wärter in Militäruniform am Weiterfahren gehindert. Der Grund: Anstatt eines Tankdeckels hatte er den Tank des Fahrzeugs nur mit einer Plastikfolie abgedeckt. Weil der weitere Transport die Sicherheit der zu Transportierenden gefährden würde, mussten diese an Ort und Stelle auf ein anderes Fahrzeug warten. Die Betroffenen wissen aber genau, wie man aus einer Not eine Tugend macht. Oder anders: Die Wartezeit sollte mit einem kleinen Umtrunk überbrückt werden. Während sich in Deutschland und der Schweiz morgens um halb zehn alle ein Knoppers schnappen, griffen etwas zeitversetzt in Südafrika neun geschädigte Touristen zur Appenzeller-Flasche. Die Idee schien gut, bis derselbe Wärter in Militäruniform auf die Frage, ob er Appenzeller auch möge, nur knapp antwortete: «Trinken in der Öffentlichkeit ist hier nicht erlaubt.» Es wurde noch lange nicht Abend. Dritter Tag.

UPDATE FOLGT.

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