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Selbstfahrender Bus in Arbon nimmt erste Passagiere auf
Am Mittwoch können nach einer zweimonatigen Testphase erstmals Passagiere in den autonom fahrenden Linienbus in Arbon zusteigen. Noch werden die Fahrten sicherheitshalber von einem Chauffeur und einem Ingenieur begleitet, um jederzeit eingreifen zu können.
Der autonom fahrende Bus bediene neun Haltestellen, ist einer Mitteilung des Vereins "Technische Gesellschaft Arbon" zu entnehmen. Die maximal 19 Passagiere müssen während der Fahrt sitzen und sich anschnallen. Dies sei eine derzeitige Vorschrift des Bundesamtes für Verkehr (BAV), welches zusammen mit dem Bundesamt für Strassen (Astra) das dreijährige Pilotprojekt begleitet und die Bewilligung dafür erteilte.
Die für die Passagiere kostenlose Fahrt durch 30er-Zonen im Zentrum von Arbon dauert je nach Verkehrsaufkommen zwischen 15 und 20 Minuten. Der Bus fährt mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 km/h.
Ab 2027 ohne Begleitchauffeur
Im August nahm der autonom fahrende Bus in Arbon seinen Betrieb vorerst ohne Passagiere auf. In der dreijährigen Pilotphase ist nun der Zustieg von Passagieren eine nächste Etappe auf dem Weg zum selbstfahrenden Betrieb des Linienbusses.
Der Verein rechnet damit, dass im Laufe des Jahres 2027 der Bus tatsächlich ohne Personal an Bord seinen Kurs fahren kann, wie Projektleiter Hansueli Bruderer der Nachrichtenagentur Keystone SDA erklärte. Dann würden die Busfahrten von einem sogenannten Teleoperateur überwacht werden, der das Fahrzeug aus der Ferne steuern kann.
Unterstützung vom Kanton
Die "Technische Gesellschaft Arbon" bestellte den selbstfahrenden Bus beim türkischen Unternehmen Arsan und Adastec. Für die Anschaffung des Fahrzeugs und die Pilotphase rechnet der Verein mit Kosten von rund 3,5 Millionen Franken.
Mit 1,8 Millionen Franken die grösste finanzielle Unterstützung erhält das Vorhaben vom Kanton Thurgau. Dieser fördert aus seinem Gewinn des Börsengangs der Thurgauer Kantonalbank verschiedene Projekte im Kanton.
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