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Tami zeigt kein Verständnis für Okafor
Nati-Direktor Pierluigi Tami zeigt an einer Presskonferenz kein Verständnis für ein Interview von Noah Okafor. Er möchte die Angelegenheit aber erst nach dem Ende der WM-Qualifikation regeln.
Hauptthema der Pressekonferenz von Tami war Noah Okafor - ein Spieler, der zuletzt im November 2024 ein Aufgebot für das Nationalteam erhalten hatte. Anlass war ein Interview des Offensivspielers mit der Zeitung "The Athletic", in dem er seine Nicht-Berücksichtigung für die letzten beiden Partien der Schweiz in der WM-Qualifikation kritisierte.
Okafor bemängelte die herrschende Funkstille zwischen ihm und den Verantwortlichen des Nationalteams. Er sagte, er habe von seinem Bruder erfahren, dass er diesmal auf der Pikettliste stehe. "Sie setzen mich auf die Liste, aber fragen mich nicht einmal, wie ich mich fühle oder ob mein Körper in Ordnung sei. Das ergibt für mich keinen Sinn. Für mich ist das die grösste Enttäuschung", wählte er klare Worte. Zudem kann er nicht verstehen, dass ihm keiner zum Wechsel zu Leeds United gratuliert hat.
Das fehlende Verständnis beruht auf Gegenseitigkeit, denn auch Tami äusserte sich deutlich: Es sei der falsche Zeitpunkt, ein persönliches Problem mit dem Trainer öffentlich zu machen. In einem solchen Fall gelte es, das Gespräch zu suchen. "Für eine Nominierung in die Nationalmannschaft werden zwei Kriterien berücksichtigt: die Leistungen im Verein und die Übereinstimmung mit den Anforderungen des Trainers. Im Fall von Noah sind beide Kriterien nicht erfüllt. Ich erwarte Geduld und Demut von ihm, unterstütze den Entscheid von Murat zu 100 Prozent."
Dass Okafor über die nötigen Qualitäten verfügt, stellte Tami nicht in Abrede. Er hat selbstredend zur Kenntnis genommen, dass es Okafor nach dem Wechsel von der AC Milan zu Leeds wieder besser läuft. In acht Meisterschaftsspielen für den Verein aus der Premier League erzielte er zwei Tore. Tami betonte: "Ich denke, wir brauchen solche Qualitäten." Dennoch wird sich zeigen, ob Okafor noch eine Rolle im Nationalteam einnehmen kann, solange Yakin der Trainer ist oder ob nicht bereits zu viel Geschirr zwischen den beiden zerschlagen wurde. "Mit solch einem Interview wird die Distanz (zu Yakin) nicht kleiner", sagte Tami.
Nach dem Ende der Qualifikation möchte Tami die Situation regeln, aber erst dann. "Die Priorität ist nun, eine gute Vorbereitung für das wichtige Spiel gegen Schweden (am 15. November in Genf) und auch jenes gegen Kosovo (18. November in Pristina) zu haben. Wir haben alles in unseren Füssen. Unsere Leistungen stimmen mich positiv. Ich möchte, nicht dass dieser Fall ein Thema in der Mannschaft wird", erklärte er.
Ein Sieg gegen Schweden dürfte der Schweiz das Ticket für die WM-Endrunde im kommenden Jahr in Kanada, Mexiko und den USA sichern. "Wir dürfen aber nicht zu viel rechnen", warnte Tami. "Der Fokus liegt auf unseren Leistungen."
















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