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Keystone-SDA | Mittwoch, 22. Oktober 2025

Lara Gut-Behrami blickt dem Abschied gelassen entgegen

Lara Gut-Behrami startet in Sölden in ihre 18. und letzte Weltcup-Saison. Die 34-Jährige will noch nichts von Abschiedsworten wissen, blickt aber bereits mit grosser Dankbarkeit auf ihre Karriere.

Wenn Lara Gut-Behrami am Samstag das Starthaus auf dem Rettenbachgletscher betritt, beginnt für sie mehr als nur ein weiteres Rennen. Es ist der Auftakt zu ihrem letzten Winter - ein Winter voller bekannter Kurven und vertrauter Ziele, aber auch ein Winter voller letzter Male. Noch einmal Sölden, noch einmal St. Moritz, noch einmal Olympia. Doch statt Wehmut dominiert bei der Tessinerin Gelassenheit. "Im Moment fühlt es sich so wie immer an."

Seit fast zwei Jahrzehnten ist Gut-Behrami Teil des Ski-Weltcups, bald wird sie ihr 400. Rennen fahren. Und auch wenn sie weiss, dass in diesem Winter an jedem Hang und in jedem Zielraum die Frage nach dem Abschied mitschwingen wird, begegnet sie dem Ende ihrer Karriere mit einer Haltung, die über Jahre gereift ist: neugierig, ruhig, dankbar.

Ein Athletinnen-Leben sei so vielfältig und schnelllebig, dass sie gar keine Zeit gehabt habe, sich nostalgischen Gefühlen hinzugeben, sagt Gut-Behrami. Das werde sich während der Saison kaum ändern. Und sowieso habe es in ihrer Karriere schon einige letzte Male gegeben - auch unbewusste. Das gehöre schlicht zum Leben. Statt sich also mit dem nahenden Abschied Ende der Saison zu beschäftigen, fokussiert sie sich lieber auf das Aktuelle. Wie immer eben.

Durch Akzeptanz zum Erfolg

In Sölden hat Gut-Behrami wenig überraschend schon fast alles erlebt. Dreimal hat sie den Riesenslalom zum Saisonauftakt gewonnen (2013, 2016, 2023), dreimal ist sie aber auch ausgeschieden. Und im letzten Jahr ist erstmals ein "DNS" hinzugekommen - ein "Did not start". Nach der Streckenbesichtigung am Samstagmorgen hatte sie sich entschieden, das Rennen auszulassen. Sie habe sich nicht fit genug gefühlt, erklärte Gut-Behrami. "Das Risiko ist zu hoch. Ich will nicht, dass eine Verletzung meine Karriere beendet."

Viele Kleinigkeiten seien damals zusammengekommen, sagt die Athletin rückblickend: Schwierigkeiten mit dem Knie, eine Grippe und auch eine gewisse mentale Müdigkeit. Es brauchte Mut, sich als Vorjahressiegerin kurzfristig zurückzuziehen und preiszugeben, sich nicht sicher genug zu fühlen. Doch Gut-Behrami hat in ihrer Karriere gelernt, genau auf sich zu hören und sich zu schützen.

"Zu erkennen, dass nicht immer alles möglich ist, war für mich in mehrfacher Hinsicht wichtig", sagt Gut-Behrami. "Es war ein Schlüssel, um langfristig Erfolge zu feiern, denn es half mir, im Kopf gesund zu bleiben." Wer sich im Spitzensport durchsetzen möchte, muss oft streng mit sich sein und Grenzen überschreiten. Dass das aber nicht durchgehend möglich ist, müssen Athletinnen und Athleten oft erst lernen zu akzeptieren. Gut-Behrami hat dies geschafft. "Ich arbeite täglich daran, noch besser zu werden. Ich weiss aber auch, dass nicht alles so laufen wird, wie ich mir das wünsche."

Mut zur Pause

Im Sommer hat Gut-Behrami darauf geachtet, ihrem Körper neben dem harten Training auch die nötige Ruhe und Erholung zu geben. "Das ist gegen Ende der Karriere besonders wichtig." Und so geht es für sie auch in ihrer letzten Saison als Profisportlerin vor allem darum, vor jedem Rennen die richtige Mischung zu finden. Naturgemäss werden dabei mal bessere und mal schlechtere Klassierungen herausschauen.

Beweisen muss sie aber sowieso niemandem mehr etwas. In ihren bisher 394 Weltcup-Rennen stand Gut-Behrami 100-mal auf dem Podest, 48-mal als Siegerin. Sie hat zwei grosse und sieben kleine Kristallkugeln (sechs im Super-G, eine im Riesenslalom) in ihrer Sammlung. Dazu kommen neun WM- und drei Olympiamedaillen. Dreimal wurde sie zur Schweizer Sportlerin des Jahres gewählt. "Ich habe viel mehr erreicht, als ich mir das jemals erhofft hätte", sagt Gut-Behrami. "Und ich hätte auch nie gedacht, dass meine Karriere so lang dauern würde. Das ist ein Glück und ein Geschenk."

Deshalb ist ihre primäre Zielsetzung für dieses Jahr, die Saison gesund abzuschliessen, um dann das Leben danach auch geniessen zu können. Es sei kein Ausklingen, sie wolle immer noch in jedem Rennen so schnell wie möglich sein. Und natürlich winkt mit den Winterspielen in Cortina die Möglichkeit, sich den Abschluss der Karriere zu vergolden. "Aber jetzt stehe ich mit dem Gefühl auf dem Ski, dass ich mir das verdient habe und nicht noch um viele Sachen kämpfen muss."

Lara Gut-Behrami weiss, dass es Zeit ist - nicht, um langsamer zu werden, sondern um loszulassen.

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