Die digitale Ausgabe des Sarganserländers.
Tausende Waadtländer Beamte demonstrieren gegen Sparpaket
Rund 20'000 Angestellte des öffentlichen Dienstes im Kanton Waadt sind am Mittwoch erneut auf die Strasse gegangen. Sie protestierten in Lausanne gegen den Haushaltsentwurf 2026 und die darin enthaltenen Sparmassnahmen.
"Unsere Bewegung ist historisch und wird daher in die Geschichte eingehen. Wir werden nicht aufhören", sagte ein Gewerkschafter vor Ort. Der Demonstrationszug bahnte sich kurz nach 18 Uhr seinen Weg durch die Strassen Lausannes in Richtung des Regierungssitzes. Dort hatten sich bereits am Morgen rund 400 Demonstranten auf den versammelt. Nach einer Zählung der Polizei gegen 18.45 Uhr nahmen fast 20'000 Personen an der Kundgebung teil. Die Gewerkschaften sprachen von 28'000 Personen.
Die angekündigten Kürzungen von 305 Millionen Franken wurden von den Demonstrierenden als inakzeptabel angesehen. Die Gewerkschafter erwähnten auch den Rücktritt der Staatsrätin und Gesundheitsministerin Rebecca Ruiz, der wenige Stunden zuvor bekannt gegeben worden war. Sie sehen darin eine verpasste Gelegenheit, klare Unterstützung für die Streikbewegung zu zeigen.
Streik am 4. Dezember geplant
Bei einer gemeinsamen Generalversammlung am Dienstagabend riefen die Beschäftigten des öffentlichen und halböffentlichen Dienstes zu einer Fortsetzung der Mobilisierung in der kommenden Woche auf. Für Donnerstag, den 4. Dezember, wurde ein "Totalstreik" angekündigt. Am 2. und 3. Dezember soll es vor dem Grossen Rat zu Aktionen kommen, dann wird das Budget 2026 diskutiert.
Der Mittwoch war der vierte Mobilisierungstag seit Oktober und der zweite in dieser Woche. 12'000 Personen hatten am 2. Oktober an einer ersten Demonstration gegen die Haushaltskürzungen teilgenommen. Bereits letzte Woche war ein Teil des öffentlichen Sektors in den Streik getreten. Die Gewerkschaften schätzten die Zahl der Demonstranten damals auf 25'000, die Polizei auf 16'000.
Die Waadtländer Regierung hatte am 24. September ihren Haushaltsentwurf für 2026 vorgelegt. Dieser sieht ein Defizit von 331 Millionen Franken und Sparmassnahmen in der Höhe von 305 Millionen Franken vor. Auch das Staatspersonal ist betroffen, insbesondere von Lohnkürzungen von 0,7 Prozent.

















Kommentare (0)
Schreibe einen Kommentar